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Konzepte und Kriterien

LV-Produktkonzept wird komplett umgekrempelt

30. Juli 2015 - Im Talanx Konzern wird im Rahmen einer organisatorischen Trennung der Sparten Leben und Schaden/Unfall das klassische Lebensversicherungs-Geschäft völlig aufgegeben. Das Konzept strategischer Maßnahmen beinhaltet 170 Millionen Euro zur Investitionen in Automatisierung und Digitalisierung.

Der Versicherungskonzern Talanx AG (www.talanx.com) richtet sein deutsches Lebensversicherungs-Geschäft völlig neu aus und gibt damit das klassische LV-Geschäft komplett auf. "Ziel der strategischen Maßnahmen ist die nachhaltige Verbesserung der Wettbewerbssituation der Lebensversicherer im Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland", sagt der Vorstandsvorsitzende der Talanx AG, Herbert K. Haas (Foto: Talanx). "Mit den Maßnahmen stärken wir die deutschen Lebensversicherer für ein anhaltend herausforderndes Marktumfeld." Dazu hat der Talanx-Konzern im zweiten Quartal 2015 den auf das deutsche Lebensversicherungs-Geschäft entfallenden Goodwill von 155 Millionen Euro vollumfänglich abgeschrieben.

Wie das Unternehmen mitteilt, sollen traditionelle klassische Lebensversicherungs-Produkte 2016 durch „kapitaleffiziente Konzepte der modernen Klassik“ ersetzt werden, die Kunden attraktive Chancen bieten. In der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) sollen ebenfalls moderne kapitaleffiziente Absicherungskonzepte stärker in den Vordergrund gerückt werden. Und so, wie andere große Assekuranzen es bereits vormachten, soll im Hause Talanx gleichzeitig der Absatz von Biometrie- und Risikoprodukten ausgebaut werden. „Zudem automatisiert der Geschäftsbereich verstärkt interne Prozesse und digitalisiert Kundenkontaktpunkte“, heißt es in einer Talanx-Mitteilung.

Konzerngewinn 2015 bis zu 650 Millionen Euro angepeilt
Unter Berücksichtigung der Goodwill-Abschreibung erwartet man bei der Talanx AG für das laufende Geschäftsjahr einen Konzerngewinn bis zu 650 Millionen Euro. Der Dividendenvorschlag des Vorstands für das Geschäftsjahr 2015 werde von der Goodwill-Abschreibung unberührt bleiben, sich also aus heutiger Sicht bei einer Ausschüttungs-Quote von 35 bis 45 Prozent an einer IFRS-Bemessungsgrundlage von 755 Millionen Euro bis 805 Millionen Euro orientieren, heißt es. „Die Kapital-Quoten nach Solvency I und Solvency II werden durch die Abschreibungen ebenfalls nicht tangiert“, betont Herbert Haas.

"Wir sind uns sicher, dass wir unsere deutschen Lebensversicherer mit den Maßnahmen fitter für die Zukunft machen und unseren Kunden weiter attraktive Angebote für die Altersvorsorge und die Absicherung biometrischer Risiken unterbreiten können“, sagt Dr. Jan Wicke (Foto: Talanx), Vorstandsvorsitzender der Talanx Deutschland AG, der innerhalb der Talanx AG für den Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland verantwortlich ist. Der bereits begonnene Wechsel im Produktportfolio der deutschen Lebensversicherer im Talanx Konzern soll beschleunigt werden. Demnach sollen die Lebensversicherer bis spätestens Ende 2016 im Geschäft mit Privatkunden den aktiven Verkauf traditioneller klassischer Lebens- und Rentenversicherungen einstellen und durch moderne kapitaleffiziente Produkte ersetzen.

Seit Mitte des Jahres 2014 bietet die Talanx-Tochter HDI Lebensversicherung (www.hdi.de) mit „Two Trust Select“ ein erstes Produkt aus der neuen Linie an. Zum 1. Januar 2016 ist den Angaben zufolge die Einführung einer weiteren kapitaleffizienten Rentenversicherung geplant.

Chance für Kunden auf höhere Überschussbeteiligungen
Bei dem Konzept der modernen Klassik werden laut Talanx-Mitteilung dem Vertrag jährlich Überschüsse gutgeschrieben. Mindestens jedoch werden die eingezahlten Beiträge am Ende der Laufzeit garantiert.  jan Wicke: „Durch die Endfälligkeit dieser Garantie verringert sich das Risikokapital, das die Lebensversicherer unterlegen müssen.“ Für Kunden ergäbe sich so die Chance, durch höhere Überschussbeteiligungen und damit die Aussicht auf zukünftig höhere Renten hiervon zu profitieren.

Zur Effizienzsteigerung170 Millionen Euro investieren
Zur weiteren Effizienzsteigerung plant der Geschäftsbereich in den nächsten Jahren gut 170 Millionen Euro in das deutsche Lebensversicherungs-Geschäft der Talanx AG zu investieren, um die Kostenposition langfristig um einen Betrag von jährlich 70 Millionen Euro zu verbessern. Neben einer einheitlichen Produkt- und Verwaltungsplattform für alle Lebensversicherer im Geschäftsbereich werde der Schwerpunkt auch in einer Digitalisierung der Geschäftsprozesse und Kundenkontaktpunkte liegen, heißt es. Außerdem wird mitgeteilt, dass diese Maßnahmen von Optimierungen der Vertragsbestände flankiert werden - sowie von einer höheren Diversifizierung der Kapitalanlagen in alternative Investments, insbesondere Infrastruktur. (-el / www.bocquel-news.de)

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