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Konzepte und Kriterien

Kunden lassen sich keine Versicherung aufschwatzen

16. Februar 2015 - Für Verbraucher spielt die Vergütung der Vermittler bei der Auswahl von Versicherungen keine bedeutende Rolle. Das ergab eine Studie, die Professor Matthias Beenken und das Marktforschungsinstitut FGM sowie die Versicherungsgruppe die Bayerische durchgeführt haben.

„Die These von Verbraucherschützern ist widerlegt, dass Kunden schlecht informiert sind und aus Unkenntnis der Kosten falsche oder unnötige Produkte wählen“, sagt Prof. Matthias Beenken (Foto: FH Dortmund). Der Wissenschaftler von der Fachhochschule Dortmund (www.fh-dortmund.de) ist gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut FGM GmbH (www.fgm.de) und der Versicherungsgruppe die Bayerische (www.diebayeriche.de) der Frage nachgegangen, welche Rolle die Abschlussvergütung von Versicherungsprodukten beim Endverbraucher spielt. Das System, dass die Beratungskosten in Versicherungen bereits eingerechnet sind, scheint die Mehrheit der Verbraucher nicht weiter zu beunruhigen. Doch wie realistisch schätzen Kunden die Beratungs- und Abschlusskosten von Versicherungen ein? Und welche Tragweite bemessen weite Bevölkerungskreise dem Abschluss eines Versicherungsvertrags bei? Marktforscher, Wissenschaftler und die Bayerische fassten die Ergebnisse in einer umfangreichen bevölkerungsrepräsentativen Studie zusammen.

Eines der wichtigsten Ergebnisse gleich vorweg: Die Vergütung der Vermittler spielt bei der Auswahl von Versicherungen keine bedeutende Rolle. Und Versicherungen werden nur selten einfach so abgeschlossen. Das gilt laut Studie für Lebens- oder Krankenversicherungen mit hohen Abschlussprovisionen ebenso wie für einfache Sachversicherungen.

Ein weiteres Ergebnis: Eine Mehrheit von 54 Prozent hat sich selbst über den Nutzen des Angebots durch externe Quellen wie Fachzeitschriften informiert, eine Erläuterung des Bedarfs oder eine Auswahl verschiedener Produkte erhalten. Bei 32 Prozent hielten sich die Abschlussmotive die Waage, die für oder gegen eine bewusste, überlegte Entscheidung sprechen.

Kunden wägen genau ab
Über alle Versicherungsarten hinweg geben nur 14 Prozent der Befragten an, dass bei ihrem Abschluss Motive wie „Empfehlung durch Dritte“, „Verkauf ohne Begründung“ oder das Vertrauen in den Berater überwogen haben. „Die Kunden lassen sich keine Versicherungen ‚aufschwatzen‘, sondern wägen genau ab und wünschen das Produkt ausdrücklich“, sagt Prof. Matthias Beenken.

Wie die Experten außerdem herausfanden, wählen Verbraucher ihre Berufsunfähigkeits- und Gebäudeversicherungen besonders sorgfältig aus; den vergleichsweise geringsten Aufwand beim Abschluss betreiben sie demnach bei Kfz- und Rechtsschutzversicherungen.

Realistische oder sogar übertriebene Vorstellung von der Vergütung
60 Prozent der Kunden ist bewusst, dass die Vergütung eines Vermittlers in den Versicherungsprämien enthalten ist. Ebenfalls eine Mehrheit hat den Angaben zufolge eine realistische oder sogar übertriebene Vorstellung von der Höhe dieser Vergütung: 43 Prozent der Befragten geben eine realistische Schätzung des Anteils ab, 11 Prozent überschätzen ihn. Nur 9 Prozent setzen den eingerechneten Kostenanteil zu niedrig an. Und: 62 Prozent der Befragten hätten die Versicherung selbst dann abgeschlossen, wenn der Vermittler eine deutlich höhere Vergütung erhalten hätte.

„Eine deutliche Mehrheit der Verbraucher weiß: Versicherungsberatung ist nicht umsonst“, fasst Prof. Beenken zusammen. Eindeutig stehe für Kunden der Nutzen des Produkts beim Abschluss einer Versicherung im Vordergrund. „Damit halten 79 Prozent der Befragten Versicherungen für wichtig. Als ‚unwichtig‘ bewerten sie dagegen nur 5 Prozent“, sagt Beenken. Er gibt weiter an, dass Immerhin noch 61 Prozent Versicherungen für „wesentlich“ (8 Prozent für „belanglos“) halten. Außerdem habe eine Mehrheit von 59 Prozent ihren letzten Vertrag über einen Versicherungsvermittler abgeschlossen und 25 Prozent direkt durch Kontakt mit einem Versicherungsunternehmen. 16 Prozent haben demnach beide Kanäle genutzt.

„Die Untersuchung beweist, dass sich die Kunden sehr wohl rational für einen Versicherungsschutz entscheiden und viel aufgeklärter bei solchen Themen sind, als uns viele weismachen wollen“, sagt Dr. Herbert Schneidemann (Foto: die Bayerische), Vorstands-Chef der Versicherungsgruppe die Bayerische. „Die Mehrheit der Bevölkerung weiß um die Notwendigkeit einer angemessenen Vergütung für Vermittler und ist auch bereit, das über die Versicherungsprämien zu finanzieren. Offensichtlich sind die Verbraucher ausreichend in der Lage, eigenständig Entscheidungen zu treffen. Damit wird deutlich: Eine weitere Regulierung dieser Frage käme einer unnötigen Bevormundung gleich.“ - Wie weiter mitgeteilt wird, basieren die Daten auf einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung des Marktforschungsunternehmens FGM GmbH. 1.000 Personen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren, die mindestens einen Versicherungsvertrag besitzen, nahmen an der Umfrage teil. Auftraggeber der Studie war die Versicherungsgruppe die Bayerische. (-el / www.bocquel-news.de)

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