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Konzepte und Kriterien

Krankenversicherer trotzen der Herausforderung

27. August 2015 - Die privaten Krankenversicherer kämpfen mit rückläufigem Neugeschäft in der Vollversicherung und den anhaltenden Niedrigzinsen. Trotzdem halten die Sicherheitsmittel, die Beitragsrückstellungen und die Eigenkapitalquoten entwickeln sich positiv.

Zum fünften Mal hat das Rating- und Analyseunternehmen Morgen und Morgen Group GmbH (www.morgenundmorgen.de) ein Rating von privaten Krankenversicherern durchgeführt. Dazu wurden jeweils zehn Bilanzkennzahlen für die Jahre 2010 bis 2014 analysiert. Das Rating erlaubt somit Aussagen über die wichtigsten Aspekte der Versicherer: Kosten, Solidität und Wachstum. „Durch die Integration von fünf Jahrgängen garantiert das Ergebnis einen fundierten Branchenüberblick und gewährleistet die Qualität des Ratings“, erläutert Peter Schneider (Foto: Morgen & Morgen), Geschäftsführer von Morgen & Morgen.

Die Branche ist in Bewegung
Das Fazit des aktuellen Ratings lautet: „Im Vergleich zum sehr stabilen Ergebnis im Vorjahr zeigt das diesjährige M&M-Rating KV-Unternehmen deutlich mehr Bewegung und die Herausforderungen mit denen sich die Versicherer auseinandersetzen müssen.“ Bekanntlich war das Neugeschäft der Vollversicherung 2014 rückläufig. Grund für das verhaltene Wachstum ist neben der Abkehr der PKV-Versicherer vom Niedrigpreissegment die konjunkturelle Entwicklung, aufgrund der es eine Verschiebung von Selbstständigen hin zu Angestellten gab. Auch bei den Zusatzversicherungen sei das Wachstum regressiv, jedoch im positiven Bereich.

Der Rechnungszins im Bestand sinkt
Die anhaltende Niedrigzinsphase beeinflusse die Versicherungsbranche weiterhin stark: 2014 lag die Nettoverzinsung im Schnitt bei unter 4 Prozent. Einige Versicherer mussten den Rechnungszins in Bestandsverträgen senken und somit die Beiträge erhöhen, da ihr aktuarieller Unternehmenszins – also die Prognose über den zukünftigen Kapitalanlageerfolg – unter 3,5 Prozent lag. Der Rechnungszins im Neugeschäft von 2,75 Prozent trage ebenfalls der Niedrigzinsphase Rechnung und führe zu einem langsamen Sinken des durchschnittlichen Rechnungszinses im Bestand.

Trotz des verhaltenen Wachstums und der Kapitalmarktkrise zeigen die Sicherheitsmittel weiterhin einen positiven Verlauf, konstatiert Morgen & Morgen. Die Rückstellung für Beitragsrückerstattung, die als Puffer zur Vermeidung von Beitragsanpassungen dient, konnte weiterhin einen wachsenden Trend vorweisen. M&M errechnete eine durchschnittliche RfB-Quote von 43,16 Prozent, das sind 5,87 Punkte mehr als 2013. Genauso setze sich die positive Entwicklung bei der Eigenkapitalquote fort. Sie lag 2014 im Durchschnitt bei 16,6 Prozent, 0,65 Punkte über der vom Vorjahr. Solvency II und die damit inkludierten erhöhten Eigenkapitalanforderungen seien hier maßgeblich ausschlaggebend.

Das Gesamtergebnis des M&M Ratings KV-Unternehmen (Grafik links oben zum Vergrößern bitte anklicken) verdeutliche, wer in dieser schwierigen Situation einen Weg gefunden hat, die besten Lösungen für das eigene Unternehmen zu eruieren und umzusetzen. Das diesjährige Ratingergebnis zeigt im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Bewegung. Sechs Versicherer haben sich verbessert wohingegen sich fünf Versicherer verschlechtert haben. Nur noch vier Unternehmen – die Allianz Private Krankenversicherungs-AG  (www.allianz.de), die Alte Oldenburger Krankenversicherung AG (www.alte-oldenburger.de), die Mecklenburgische Krankenversicherung AG (www.mecklenburgische.de) und die VGH Provinzial Krankenversicherung Hannover AG (www.vgh.de) erhielten die Bestnote von fünf Sternen („ausgezeichnet“). Die DEVK Krankenversicherung AG (www.devk.de) musste einen Stern abgeben und wurde mit vier Sternen („sehr gut“) bewertet. Aufgestiegen in die Viersterne-Klasse sind auch der Deutsche Ring Krankenversicherungs-Verein a.G. (www.deutscherring.de) und die Hallesche Krankenversicherung a.G. (www.hallesche.de). „Trotz schwierigem Umfeld sind die Versicherer weiterhin gut aufgestellt“, betont Peter Schneider. (hp / www.bocquel-news.de)

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