logo
logo

Konzepte und Kriterien

Konzept der Basis-Rente nicht richtig verstanden?

11. Juni 2015 - 119 Basis-Rentenversicherungen untersucht das IVFP Institut für Vorsorge und Finanzplanung in seinem aktuellen Rating. Zehn Jahre nach Markteintritt könnte das staatlich geförderte Produkt zur echten Alternative für die Vorsorge der Deutschen werden. Doch das interessiert nur Wenige.

Die Basis-Rente (im Volksmund eher als Rürup-Rente bekannt) -  seit 10 Jahren am deutschen Markt – schläft nach Auffassung der Fachleute „tief und fest“. Mit einem aktuellen Bestand von unter 2 Millionen Verträgen bleibe sie deutlich hinter ihren Möglichkeiten zurück, heißt es. Zum Vergleich: in der geförderten Altersvorsorge weisen die Riester-Rente (10,9 Millionen Verträge) und die bAV-Direktversicherung (7,4 Millionen Verträge) deutlich höhere Bestände auf. Frank Nobis (Foto: IVFP), Geschäftsführer des IVFP Institut für Vorsorge und Finanzplanung (www.ivfp.de) stellt mit seinem aktuellen Rating von 119 Basis-Rentenversicherungen kritische Anmerkungen zur Diskussion. Der Tiefschlaf der Basis-Rente sei schwer zu verstehen, wenn man um die steuerlichen Vorteile wüsste.

Warum dieser Dornröschenschlaf?
Zugegeben - die Basis-Rente hatte einen schwierigen Start, entwickelte aber laut Expetenmeinung durch Nachbesserungen respektable Zuwächse. Das war 2007. Seitdem wachse der Bestand zwar weiter, allerdings im Jahr 2013 immer noch im einstelligen Prozentbereich. „Dabei hat die Basis-Rente riesiges Potential und das nicht nur bei Selbstständigen“ sagt Frank Nobis.

Auch Angestellte mit einem entsprechenden Einkommen oberhalb des Durchschnitts oder der Personenkreis ab Lebensalter 50 könnten profitieren: Selbstständige und Arbeitnehmer von der steuerlichen Absetzbarkeit in der Ansparphase und der zu erwartenden steuerlichen Minderbelastung in der Rentenphase - aufgrund der geringeren Einkünfte; und der Personenkreis ab 50 Jahren von der gegenwärtigen Übergangsregelung, die einen äußerst positiven Steuer-Zins-Effekt birgt. „Durch die Differenz zwischen Steuerentlastung des Beitrags und Rentenbesteuerung sind Nachsteuer-Renditen von über 4 Prozent möglich“ rechnet Nobis vor.

„Die Versicherungsberater sind in der Pflicht“
Es sei also ausreichend Absatzpotential vorhanden, und trotzdem verkauft sich die Basis-Rente zunehmend schleppend. Hier sieht der IVFP-Chef vor allem auch die Versicherungsberater in der Pflicht, den Kunden über die lukrativen Gestaltungsmöglichkeiten in Kenntnis zu setzen und die Basis-Rente aus ihrem Dornröschenschlaf „wach zu küssen“. „Die Basis-Rente ist im elften Jahr ihrer Existenz endlich auf dem Sprung zu einer echten Alternative für die Vorsorge der Deutschen zu werden“, so Nobis. Ab dem Jahr 2015 könnten 80 Prozent der Beiträge steuerlich abgesetzt werden. Damit sei die Basis-Rente das einzige echte Steuersparmodell für Gutverdiener.

Im aktuellen Rating hat das IVFP erneut eine umfassende Analyse durchgeführt (siehe dazu auch den Bericht zum Rating 2013 in den bocquel-news Basisrente mit Rendite aus Steuer-Zins-Effekt). Bei der Analyse der privaten Rentenversicherungen 2015 wurde laut Frank Nobis ein besonderes Augenmerk auf die Veränderungen durch das LVRG und die Niedrigzinsphase gelegt, weil die aktuelle Zinssituation mehr Beteiligung an den Aktienmärkten, sprich Index- oder Fonds-Policen, erfordere.

In der Niedrigzinsphase sind demnach Index- und Fonds-Policen immer mehr zu empfehlen. Um die Kostenbelastung, die nun auch durch den Effektivkostenausweis deutlich werden, bei den Fonds-Policen zu reduzieren, sind laut Nobis ETFs eine Alternative zu konventionellen Fondsanlagen.

Wie aus dem IVFP-Bericht hervorgeht, bieten knapp 42 Prozent der Versicherer diese kostenreduzierte Anlage in ihrem Produktportfolio an, über 90 Prozent davon ETFs mit einer Totalkosten-Quote unter 0,30 Prozent pro Jahr. Den Angaben zufolge stellen 19 Prozent der Versicherer dem Verbraucher dabei mehr als vier unterschiedliche ETFs zur Verfügung. Zu den Spitzenreitern gehören hier unter anderem die Alte Leipziger (www.alte-leipzger.de), Provinzial NW (www.provinzial.de) und Stuttgarter (www.stuttgarter.de).

Wie wurden die neuen Informationspflichten umgesetzt?
Bei der Untersuchung der Darstellung der Effektivkosten nutzte das IVFP die gute Gelegenheit, die Informationspflichten genau zu betrachten. Es erfolgt bei 63 Prozent der klassischen Tarife und bei 65 Prozent der fondsgebundenen Tarife eine Preis-Leistungs-Darstellung gemäß der GDV-Empfehlungen (R-2134-2014 und R-1505-2010). „Die Versicherer sind hier also auf gutem Weg, die entsprechenden Vorgaben umzusetzen“, sagt Frank Nobis.

Welche Basis-Renten sind top? 17 Lebensversicherer teilen sich die ersten sieben Plätze.

 

(Tabelle zum Vergrößern bitte anklicken) Wie das IVFP mitteilt, wurden 119 Tarife von 55 Anbietern anhand von bis zu 79 Kriterien untersucht. Wie schon im vergangenen Jahr änderte sich auch 2015 wenig unter den Spitzenreitern. Dazu gehören wieder (in alphabetischer Reihenfolge) Alte Leipziger (www.alte-leipziger), Allianz (www.allianz.de), Bayern-Lebensversicherung (www.vkb.de), Continentale (www.continantale.de), Europa (www.europa.de), HDI (www.hdi.de), LV 1871 (www.lv1871.de), Stuttgarter (www.stuttgarter.de) und Volkswohl Bund (www.volkswohl-bund.de).

Mit einem Klick auf http://www.vorsorge-finanzplanung.de/LinkClick.aspx?fileticket=TB%2bl1vNyO3s%3d&tabid=263 können vollständig alle Ergebnisse des Basis-Renten-Rating 2015 online angesehen werden. Außerdem kann man anhand des Tariffinders zu Basis-Renten unter „einfach-mehr-vorsorge.de/tariffinder/Basis-Renten-tariffinder/Basis-Renten-vorsorge.html“ direkt die passenden Basis-Renten-Produkte ermitteln – stets auf Basis aktueller Ratingergebnisse. (-el / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.