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Kapitalabfindung bei Rentenversicherung sinkt

25. Juni 2015 - Die Renditen der Kapitalabfindungen der aufgeschobenen Renten-Versicherungen sinken unter dem Druck der Niedrigzinsen weiter. Sie sind meistens kaum noch besser als die Ergebnisse von kapitalbildenden Lebensversicherungen, mitunter sogar schlechter.

Seitdem die kapitalbildende Lebensversicherung (KLV) zum Auslaufmodell geworden und der Neugeschäftsanteil auf unter zehn Prozent gesunken ist, stehen aufgeschobenen Rentenversicherungen als Altersvorsorge hoch im Kurs. Doch an ihnen nagt der Zahn der Niedrigzinsen. Die Renditen von Kapitalabfindungen für aufgeschobene Rentenversicherung mit zwölf Jahren Laufzeit betrugen zum 1. Januar 2015 im Durchschnitt 2,92 Prozent, so das Ergebnis der jüngsten Analyse des Branchendienstes map-Report (www.map-report.com). Bei Verträgen mit 20 Jahren Laufzeit waren es 4,05 Prozent. Vor zehn Jahren betrugen die Renditen auf Kapitalabfindungen von Rentenversicherungen noch 5,44 beziehungsweise 5,90 Prozent (12/20 Jahre). Zurzeit liegen die Renditen der Rentenversicherungen nur noch knapp vor den Ablaufleistungen entsprechender Kapitallebensversicherungen mit 2,88 beziehungsweise 3,83 Prozent.

Entwicklung der Renditen der Kapitalabfindungen von aufgeschobenen Rentenversicherungen in Prozent

Laufzeit

2004

2006

2008

2010

2012

2014

2015

12 Jahre

5,67

4,99

4,25

3,78

3,57

3,42

2,92

20 Jahre

6,17

5,67

5,26

5,10

4,62

4,50

4,05

Quelle: map-report 875

Entwicklung der Renditen der Ablaufleistungen von kapitalbildenden Lebensversicherungen  in Prozent

Laufzeit

2004

2006

2008

2010

2012

2014

2015

12 Jahre

5,43

4,42

4,09

3,63

3,24

3,29

2,88

20 Jahre

6,12

5,64

5,16

4,80

4,44

4,29

3,83

Quelle: map-report 875

Renditevorsprung zur Kapitallebensversicherung schmilzt
War früher die Rentenversicherung im Vergleich zu Kapitalversicherung eine deutlich lukrativere Angelegenheit, weil kein Geld für den Todesfallschutz abgezweigt werden musste, schmilzt dieser Vorsprung immer mehr dahin. Schuld daran sind andere Rechnungsgrundlagen, die steigende Langlebigkeit und die unterschiedliche Berücksichtigung von Bewertungsreserven als Folge des Lebensversicherungs-Reformgesetzes. Das erschwert natürlich die Vergleichbarkeit.

Dennoch ist der Trend unübersehbar. Manche Versicherer weisen bereits höhere Renditen auf Ablaufleistungen aus KLV als auf Kapitalabfindungen aus Rentenversicherungen aus. Während die Erhöhung der Lebenserwartung in der KLV zu einer Steigerung der Risikogewinne und somit zu einer Stabilisierung der Überschussbeteiligung führt, wirkt sie in der Rentenversicherung als technisches Risiko, das immer wieder neue Sterbetafeln und Nachreservierung nötig macht.

Der map-Report ermittelte in seinen Musterfällen marktweit eine Differenz von 48 Euro zugunsten der Kapitalabfindung aus der Rentenversicherung im Vergleich zur Ablaufleistung der KLV.

Große Unterschiede zwischen den Anbietern
Wie nicht anders zu erwarten, sind die Unterschiede zwischen den Anbieter groß. So trennen im Vergleich der zwölfjährigen Verträge den Testsieger Debeka (www.debeka.de) mit 3,98 Prozent Rendite vom Schlusslicht Sparkassenversicherung (www.sparkassenversicherung.de) mit 1,91 Prozent 2,07 Rendite-Prozentpunkte. Bei 20-jährigen Verträgen lag die Cosmos (www.cosmosdirekt.de) in der 31 Unternehmen umfassenden Vergleichsgruppe mit 4,95 Prozent Rendite 1,81 Prozentpunkte vor Schlusslicht Axa (www.axa.de) mit 3,14 Prozent. Bei den 30-jährigen Verträgen liegt die erstplatzierte Neue Leben (www.neue-leben.de) mit 5,28 Prozent 0,93 Prozentpunkte vor Condor (www.condor-versicherungen.de) mit 4,35 Prozent.

Map-Report macht darauf aufmerksam, dass die Schlechterplatzierten der Untersuchung nicht die Schlusslichter des Marktes sind. Weil vor allem Unternehmen mit unterdurchschnittlichen Werten die Beteiligung verweigern, sei damit davon auszugehen, dass die Branchenwerte noch niedriger liegen als bei der Untersuchung ermittelt. (hp / www.bocquel-news.de)

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