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Konzepte und Kriterien

Insolvenz-Zahlen sind 2021 deutlich gesunken

19. April 2022 - Die Insolvenzen gehen in Deutschland deutlich zurück. So geht es aus dem Jahresabschluss 2021 des Pensions-Sicherungs-Verein VVaG (PSVaG) hervor. Insgesamt beträgt das Schadenvolumen herzulande im Geschäftsjahr 2021 rund 775 Millionen Euro und liegt damit weit unter dem Vorjahres-Ergebnis von 1.591 Millionen Euro.

Insolvenz, Konkurs, Verlust, PleiteDer Rückgang des Schadenvolumens war auf das rückläufige Insolvenzgeschehen und die deutlich gesunkene Zahl an Großschäden von elf (im Vorjahr 39) zurückzuführen. Der Pensions-Sicherungs-Verein VVaG (www.psvag.de) war in 282 Sicherungsfällen (im Vorjahr 523) eintrittspflichtig. Aus diesen waren 14.400 Renten und Anwartschaften zu übernehmen. Rückflüsse aus Insolvenzforderungen in Höhe von 193 Millionen Euro haben das Schadenvolumen reduziert.

Im Jahr 2021 hat der PSVaG 61 Millionen Euro direkt an Versorgungsberechtigte gezahlt. Darüber hinaus zahlte das Konsortium, über das der PSVaG Rentenleistungen versichert, 922 Millionen Euro.

Niedrigster Beitragssatz seit 2016
Der Beitragssatz für das Geschäftsjahr 2021 betrug 0,6 Promille. Dies war der niedrigste Beitragssatz seit dem Jahr 2016 und der drittniedrigste in der Geschichte des PSVaG. Der durchschnittliche Beitragssatz der letzten zehn Jahre liegt bei 2,1 Promille und über alle bisherigen 47 Geschäftsjahre beträgt er 2,7 Promille.

Der Beitragssatz war auf die von den Mitgliedsunternehmen gemeldete Beitrags- bemessungsgrundlage in Höhe von 360 Milliarden Euro zu beziehen. Ausgenommen war dabei die Beitragsbemessungsgrundlage für Versorgungszusagen über Pensionskassen. Für diese wurde der Beitragssatz für das Jahr 2021 gesetzlich auf 3 Promille festgelegt und auf deren Beitragsbemessungsgrundlage in Höhe von 8,7 Milliarden Euro bezogen. Dies dient der anteiligen Finanzierung des Ausgleichsfonds.

Die Erträge aus Kapitalanlagen beliefen sich auf 83 Millionen Euro und die Überschussbeteiligung des Konsortiums betrug 201 Millionen Euro. Dem Ausgleichsfonds wurden 74 Millionen Euro zugeführt. Dieser hat mit 3,3 Milliarden Euro seine Zielgröße von 9 Promille der Beitragsbemessungsgrundlage wieder erreicht.

Letzte Rate des Einmalbeitrags gezahlt
Für die im Jahr 2007 begonnene Nachfinanzierung der sogenannten „Altlast“ - das sind die aus Insolvenzen bis einschließlich 2005 gesicherten, aber bis dahin noch nicht finanzierten unverfallbaren Anwartschaften - war ein Einmalbeitrag von 2,2 Milliarden Euro zu erheben. Dieser wurde in 15 Raten fällig. Am 31.03.2021 wurde die letzte Rate in Höhe von 64 Millionen Euro gezahlt.

Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg erschweren verlässliche Prognose
Das Schadenaufkommen in den ersten Monaten 2022 liegt auf dem Vorjahresniveau. Für die weitere Entwicklung kann insbesondere wegen der unkalkulierbaren wirtschaftlichen (Spät-) Folgen durch die Corona-Pandemie sowie der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs derzeit keine verlässliche Prognose abgegeben werden. Wir rechnen in 2022 mit einer sich normalisierenden Schadenentwicklung.

Auch das Marktumfeld für Kapitelanlagen bleibt herausfordernd. Für 2022 erwarten wir weiterhin hohe Schwankungen bei Kursen und Renditen.

Sozialpolitische Bedeutung der Insolvenzsicherung
Ende 2021 waren beim PSVaG rund 99.400 (Vorjahr 95.000) Arbeitgeber mit insolvenzsicherungspflichtiger betrieblicher Altersversorgung gemeldet. Insgesamt standen 13,8 Millionen Versorgungsberechtigte (rund 2,7 Millionen mehr als im Vorjahr) unter Insolvenzschutz. Dabei handelte es sich um 4,6 Millionen Rentner und 9,2 Millionen Arbeitnehmer mit unverfallbaren Anwartschaften.

Seit seinem Bestehen hat der PSVaG als gesetzlich bestimmter Träger der Insolvenzsicherung der betrieblichen Altersversorgung in Deutschland und im Großherzogtum Luxemburg Ansprüche von über 1,5 Millionen Versorgungsberechtigten aus Insolvenzen gesichert. Diese Zahlen verdeutlichen die große sozialpolitische Bedeutung der Insolvenzsicherung der betrieblichen Altersversorgung. (-ver / www.bocquel-news.de)

 

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