6. Februar 2025 - Mit bis zu 700 Millionen Euro an Schadenkosten rechnet die Hannover Rück durch die Waldbrände in Los Angeles /USA. Trotz dieser Schäden erwartet die Hannover Rück in diesem Jahr erneut einen Rekordgewinn. Nach den Erneuerungsgespräche in der Schaden-Rückversicherung im Januar hatte der drittgrößte Rückversicherer ein Preissrückgang hinnehmen müssen.
Die Hannover Rück (www.hannover-rueck.com) muss mit Kosten für die Schäden durch die verheerenden Waldbrände bis zu 700 Millionen Euro rechnen. Wie Jean-Jacques Henchoz, noch Vorstandsvorsitzender des Rückversicherers in der Talanx-Gruppe in Hannover, in einer Telefonkonferenz mitteilte, ist er trotz Preisrückgangs nach den Erneuerungsgesprächen im Januar zufrieden, zumal das Prämienvolumen um 7,6 Prozent zulegte.
Wie bereits Ende vergangenen Jahres berichtet, scheidet Henchoz zum 31. März 2025 aus dem Vorstand der Hannover Rück aus, bleibt dem Unternehmen aber weiter eng verbunden. Die Hannover Rück rechnet mit einem Rekord-Gewinn im laufenden Jahr von 2,3 Milliarden Euro und wird damit auch das Vorjahr weiterhin übertreffen.
US-Wald-Brände kosten Versicherungsbranche bis zu 40 Milliarden Euro
Wie t-online berichtet, dürften die Zerstörungen in und um Los Angeles die Versicherungsbranche 30 und 40 Milliarden US-Dollar (28,9 bis 38,5 Milliarden Euro) kosten, Genaue Schätzungen liegen allerdings noch nicht vor.
Einen Teil der versicherten Schäden dürfte das US-staatliche Versicherungsprogramm FAIR tragen, doch ein Großteil der Schäden ist überhaupt nicht versichert. Bisherigen Schätzungen zufolge dürften die gesamten Schäden einen dreistelligen Milliardenbetrag erreichen.
Bei der Hannover Rück übersteigen die Schäden in Kalifornien voraussichtlich das anteilige Großschaden-Budget des Konzerns von 435 Millionen Euro für das erste Quartal 2025. Wie Vorstands-Chef Jean-Jacques Henchoz mitteilte, hat die Hannover Rück In ihren Gewinnzielen für 2025 allerdings Großschäden von rund 2,1 Milliarden Euro eingeplant.
Sollte diese Summe im gesamten Geschäftsjahr 2025 nicht überschritten werden, rechnen die Hannoveraner weiterhin mit einem Jahresgewinn von etwa 2,4 Milliarden Euro. Henchz ließ offen, Oob die Hannover Rück im ersten Quartal 25 zumindest in den schwarzen Zahlen bleibt.
Da Henchoz Ende März aus seinem Amit scheidet wird sein Nachfolger, der bisherige Finanz-Vorstand Clemens Jungsthöfel, ab April 25 die weitere Entwicklung verantworten. Genaueres zu den Jahreszahlen und zur Dividende wird die Hannover Rück bei der Vorlage ihres Geschäftsberichts am 13. März 2025 veröffentlichen.
Nach vorläufigen Zahlen vom Donnerstag steigerte der Konzern den Rückversicherungsumsatz im vergangenen Jahr um 8 Prozent auf 26,4 Milliarden Euro. Der Überschuss legte um etwa 28 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zu. Er erreichte damit die im November angehobene Prognose des Vorstands - und einen Rekordwert.
Niedrigere Rückversicherungspreise
In der Branche rechnet man damit, dass der jahrelange Anstieg der Rückversicherungspreise jetzt endet. Bei den Erneuerungsgesprächen zu den Verträgen in diesem Januar hatte die Hannover Rück wie die großen Erst-Versicherer Allianz und Generali bereits zum 1. Januar niedrigere Preise im Schaden- und Unfallgeschäft hinnehmen müssen. Vorstandsmitglied Sven Althoff bestätigte, dass dies der erste Rückgang seit sieben Jahren ist.
Abgesehen von veränderten Risiken und der Inflation sollen die Preise bei der Hannover Rück bei den Neuverhandlungen im Schnitt um 2,1 Prozent gesunken sein, heißt es. Bei Naturkatastrophen-Deckungen soll der Rückgang sogar bei 5,4 Prozent gelegen haben - mit besonders hohen Abschlägen in den USA.
Jean-Jacques Henchoz schätz, dass die Zerstörungen in Kalifornien dazu führen dürften, dass sich Preise und Konditionen für Naturkatastrophen-Schutz im laufenden Jahr stabilisieren.
Niedrige Preise der Hannover Rück immer noch attraktiv
Bei der Vertragserneuerung zum Jahreswechsel weitete die Hannover Rück ihr Volumen im Schaden- und Unfallgeschäft trotz Preisabschlägen um 7,6 Prozent auf circa 11 Milliarden Euro aus. Henchoz ist der Meinung, dass die niedrigeren Preise für sein Unternehmen immer noch attraktiv sind. (-el / www.bocquel-news.de)
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