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Hacker-Attacken: Schäden finanziell aushebeln

1. Dezember 2016 - Cyberrisiken sind versicherbar. Viele Kunden müssten erst ihre Risiken verstehen lernen, bevor sie eine Versicherung abschließen, heißt es in der Assekuranz. Der Hackerangriff auf die Telekom vom Sonntag machte Vielen schmerzlich bewusst, was zum finanziellen Schutz hätte geschehen müssen.

Der Hackerangriff auf die Telekom legte seit Sonntag hierzulande mindestens 900.000 Router lahm. Schon fordern Politiker „mehr Haftung als bisher“ für die Hersteller von Routern“. Das nützt den Geschädigten, die bis zu zwei Tage ohne Internet auskommen mussten, herzlich wenig. Große und kleine Firmen, Handwerker sowie andere Selbständige waren von ihrer Kundschaft „abgeschnitten“ – mit zum Teil sehr großem Verdienstausfall und schlechter Reputation. Was sich viele immer noch nicht bewusst gemacht haben: Hackerangriffe wie die aktuelle Attacke auf die Telekom versicherbar. So könnte man das finanzielle Risiko durch den Cyber-Angriff auffangen. Das verkündet der GDV Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de).

Der Branchenverband verweist vor allem auf die großen Industrieversicherer hierzulande, die meist eigene Cyber-Policen anbieten, oder andere, bei denen Schäden durch Cyberangriffe beispielsweise Teil der Betriebsunterbrechungs-Versicherung, der Betriebshaftpflicht, Vertrauensschaden-Versicherung oder andere Absicherungslösungen sein können.

In den bocquel-news veröffentlichten wir zahlreiche Artikel dazu – wie beispielsweise Der Cyber-Krimi geht hier erst jetzt so richtig los  und Neuer Cyber-Schutz deckt Eigen- und Drittschäden und Mit dem Marktpionier gegen die Cyberkriminalität und Neue Cyber-Police deckt End-to-End-Risiken).

Rund eine Million Telekom-Kunden waren seit Sonntag zeitweise ohne Internet. Offenbar haben Hacker eine Schwachstelle in den Routern des Konzerns ausgenutzt. „Die Telekom ist nur ein besonders prominenter Fall – täglich finden tausende Angriffe auf Unternehmen und ihre Netzwerke statt“, sagt ein GDV-Sprecher.

Der Angriff auf die Router der Deutschen Telekom macht es noch einmal besonders deutlich: Digitale Netze sind verwundbar gegen Angriffe von Cyberkriminellen. Und trotz immer besserer Sicherheitsmaßnahmen, trotz immer höherer Schutzmauern wird die Zahl der Angriffe steigen. Der Grund liegt nach Ansicht von Arne Schönbohm, Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (www.bsi.bund.de), auf der Hand. Je weiter die Digitalisierung voranschreite, desto mehr häuften sich auch die Gefahren. Er beobachte einen Wettlauf „wie bei Hase und Igel“, sagte er im ZDF.

Viele Firmen trifft ein Angriff auf die eigenen Netze unvorbereitet. Die Schäden können dabei durchaus existenzgefährdend sein. Beim Kampf gegen die Hacker können Unternehmen schon heute auf die Hilfe von Versicherern zählen. Ein paar Fakten:

  • Der wirtschaftliche Schaden durch Cyber-Kriminalität wird allein in Deutschland auf Beträge zwischen 22 und 50 Milliarden Euro taxiert.
  • Cyber-Versicherungen übernehmen nach einem Hackerangriff zum Beispiel die Kosten, die durch Datenverlust und beschädigte Hard- oder Software entstehen.
  • Darüber hinaus können die Kosten für IT-Forensik, mögliche Reputationsschäden und die Kosten eines Betriebsausfalls versichert werden.

In Deutschland steigen derzeit sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nach Cyber-Deckungen. In Teilen der deutschen Wirtschaft gibt es an dieser Stelle aber noch Nachholbedarf. In den USA geben Unternehmen für Cyber-Versicherungen jedes Jahr über 2 Milliarden US-Dollar (entspricht mehr als 1,88 Milliarden Euro) aus, für Deutschland werden die Ausgaben gerade mal auf rund 20 Millionen Euro geschätzt. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen wird das Risiko häufig noch unterschätzt. Seit 2011, als die erste Cyber-Police auf den deutschen Markt kam, ist das Angebot stetig gewachsen.   Bei den Abschlüssen sei die Entwicklung aber noch nicht so schnell.

Viele Kunden müssten erst ihre Risiken verstehen lernen, bevor sie eine Versicherung abschließen, heißt es auf der Seite der Versicherer. Das erkläre die bisher noch relativ niedrigen Abschlusszahlen. „Aber die Aufmerksamkeit für das Thema ist jetzt da.“ Aus Politikkreisen kommt dazu für gehackte Firmen ohne Cyberversicherung: „Das Zauberwort ist Sensibilisierung. Den Sicherheitsgurt muss ich auch anlegen, sonst schützt er mich nicht.“ (-el / www.bocquel-news.de)

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