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HETA: Milliardenstreit in den Wind (ab-)geschrieben

11. April 2016 - Es geht um mehr als 11 Milliarden Euro Gläubigergelder, bei denen deutsche Versicherer mit mindestens 1,5 Milliarden Euro in Sachen österreichische Bad Bank Heta mit drinhängen sollen. Die Hälfte und mehr will die österreichische Regierung durch einen Schuldenschnitt streichen.

Ein Schuldenschnitt soll es richten. Es geht um die ehemalige Skandalbank Hypo Alpe Adria und die Anleihegläubiger der österreichischen Bad Bank Heta – und vor allem und mehr als 11 Milliarden Euro, bei denen deutsche Versicherer laut Aussagen des Branchenverbandes GDV mit mehr als 1,5 Milliarden Euro drinhängen. Am Sonntag verfügte die österreichische Regierung, dass vorrangige Gläubiger 54 Prozent ihrer Anleihen, nachrangige gar 100 Prozent verlieren.  

Betroffen sind laut dem Bericht „Heta-Gläubiger verlieren Milliarden“ in der Süddeutschen Zeitung vom 11. April 2016 auch die Allianz, die Munich Re, die Commerz- und die Hypo-Vereinsbank sowie NordLB.

Die Gläubiger sind geschockt: Die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA hatte am Sonntag ein Machtwort gesprochen und den drastischen Schuldenschnitt verkündet. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sollen die Gläubiger im Milliardenstreit „vorerst auf mehr als die Hälfte ihrer 11 Milliarden Euro verzichten“.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hatte erst am Mittwoch gegenüber Journalisten betont, dass die deutschen Assekuranzen weiterhin keine Einbußen bei den Forderungen gegenüber Heta hinnehmen wollen. Im Streit mit dem österreichischen Bundesland Kärnten über die Abwicklung der Heta sei noch immer eine gütliche Einigung möglich, teilte der Verband erneut am Sonntag mit. Am Ende müsse es zu einer vollständigen Rückzahlung kommen.

In Medienberichten wird daran erinnert, dass die ehemalige Skandalbank Hypo Alpe Adria zwei Jahre – 2007 bis 2009 - zur BayernLB gehörte. Hypo Alpe Adria hatte sich mit einem durch Bürgschaften des Bundeslandes Kärnten abgesicherten Expansionskurs auf dem Balkan verspekuliert. Kärnten - mit insgesamt  500.000 Einwohnern und einem Landesetat von 3 Milliarden Euro – selbst stark verschuldet, sieht sich nicht in der Lage und laut Zeitungszitaten auch nicht zur Rückzahlung der verbürgten Gelder – rund 6,4 Milliarden Euro - verpflichtet. (-el / www.bocquel-news.de)

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