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Konzepte und Kriterien

Größtes Geschäftsrisiko 2017: Cyber-Kriminalität

19. Januar 2017 - Angst vor Schäden durch Hacker und Viren sind in Deutschland erstmals an der Spitze der Risiko-Liste gelandet; Firmen sehen aber auch Gefahren durch wachsenden Protektionismus und Marktumbrüche. Deutsche Unternehmer fürchten Cyber-Risiken am meisten - so das Ergebnis der jährlichen Umfrage der Allianz.

Weltweit machen sich Unternehmen auf ein unruhiges Jahr 2017 gefasst: politische Umbrüche und Neuausrichtungen, Brexit, Naturkatastrophen und die Digitalisierung sorgen für Unsicherheit.

Deutsche Unternehmen fürchten sich am meisten vor Cyber-Risiken wie IT-Ausfälle, Spionage und Datenmissbrauch, geht aus dem Risk Barometer 2017 der Allianz (www.allianz.de) hervor.

Kritisch sehen deutsche Unternehmen zudem Geschäftsrisiken aus dem gegenwärtigen Marktumfeld (Rang 3). Auf dem zweiten Platz liegt – wie seit fünf Jahren – die Angst vor drohende Verlusten aus Betriebsunterbrechungen (Grafik - zum Vergrößern anklicken – Quelle: Allianz Risk Barometer 2017).

Das sechste Allianz Risk Barometer – jetzt für das Jahr 2017 - untersucht die wichtigsten Risiken für Unternehmen weltweit. An der jährlichen Umfrage beteiligten sich über 1.200 Experten aus insgesamt 55 Ländern. „Unternehmen stellen sich auf ein Jahr der Unsicherheit ein“, sagt Chris Fischer Hirs (Foto: Allianz), CEO der Allianz Global Corporate & Specialty AGCS SE (www.agcs.allianz.com), dem Industrieversicherer der Allianz Gruppe. „Unberechenbare rechtliche, politische und marktrelevante Entwicklungen stehen immer auf der Agenda von Risikomanagern und Vorständen. Neben dauerhaften Bedrohungen wie Feuer und Naturkatastrophen entwickeln sich neue Gefahren, die ein Umdenken im Monitoring und Management von Risiken erfordern.“

Cyber-Risks sind in das Bewusstsein der Unternehmer vorgedrungen
Gerade im letzten Jahr schärfte sich das Bewusstsein um die immensen Schäden, die Cyberkriminalität verursachen kann. Weltweit gehören diese zu den dritt größten Bedrohungen, in Europa und den USA finden sie sich sogar auf Rang 2 wieder – in Deutschland und Großbritannien schließlich auf Rang 1. Cybervorfälle gelten vor allem in der Informations- und Telekommunikationsbranche sowie im Handel als Top-Risiko. „In Deutschland und Europa sehen wir verstärkte Aktivitäten der Gesetzgeber und ein steigendes Bewusstsein auf Seiten des Managements. Immer mehr Unternehmen entwickeln gezielte Cyber-Abwehrstrategien“, sagt Andreas Berger (Foto: Allianz), AGCS Vorstand und regionaler CEO für AGCS Zentral- und Osteuropa.

Durch den technologischen Wandel spielen immaterielle Vermögenswerte eine immer größere Rolle. Neben Cyberkriminalität kann auch technisches oder menschliches Versagen größere System- und Betriebsausfälle auslösen: bereits ein Datenverarbeitungsfehler vermag die Fertigung zum Stillstand zu bringen.

Betriebsunterbrechungen sind Dauerrisiken
Betriebsunterbrechungen führen laut Unternehmensangaben das Allianz Risk Barometer seit fünf Jahren unverändert an (37 Prüzent der Antworten weltweit). Verstärkt ins Blickfeld geraten neue Auslöser, beispielsweise Cyberangriffe, Streik, politische Gewalt und Terroranschläge oder Lieferantenausfälle. Die digitale Vernetzung der Unternehmen, Lieferketten und Maschinen verschärft die Auswirkungen von Betriebsunterbrechungen, da sie sich schnell großflächig über Regionen oder Branchen ausbreiten können. (Grafik - zum Vergrößern anklicken – Quelle: Allianz Risk Barometer 2017)

Politische Unsicherheit wirkt sich auf die Wirtschaft aus
Marktentwicklungen (31 Prozent der Antworten weltweit) gelten weltweit als zweitwichtigstes Unternehmensrisiko im Jahr 2017, in Deutschland belegen sie Platz 3. In den Branchen Luftfahrt, Finanzdienstleitung, Schifffahrt und Transport gelten Marktentwicklungen sogar als größtes Geschäftsrisiko. Auch das regulatorische Umfeld hat für die deutsche Wirtschaft einen hohen Stellenwert. Um rechtzeitig auf unerwartete rechtliche Veränderungen (Platz 4 im deutschen Ranking) reagieren zu können, müssen Unternehmen politische Vorhaben und deren Umsetzung genauer verfolgen. Gerade global agierende Unternehmen müssen damit rechnen, dass durch die jüngsten politischen Weichenstellungen Populismus und Protektionismus weiteren Auftrieb erhalten und sich nachteilig auf ihr Geschäft auswirken könnten. Die Sorge um den Brexit und den Zerfall der Eurozone treibt besonders die exportorientierte deutsche Wirtschaft um, wie der Aufstieg dieses Risikos auf Platz 10 in der Rangliste für Deutschland zeigt.

Naturkatastrophen machen Produzenten zu schaffen
Naturkatastrophen (Platz 4 weltweit, Platz 8 in Deutschland), Klimawandel und zunehmende Wetterextreme bedrohen den Geschäftserfolg vieler Unternehmen, vor allem in Asien. Auch deutsche Unternehmen mit globalen Lieferketten und Produktions- und Vertriebsstätten in Asien sind in dieser Hinsicht exponiert. „Naturkatastrophen und der Klimawandel bereiten unseren Kunden und der Gesellschaft Sorgen“, sagt Axel Theis (Foto: Allianz), Vorstandsmitglied der Allianz SE. „Wir müssen davon ausgehen, dass die globale Erwärmung klimabedingte Schäden in Zukunft deutlich ansteigen lässt. Als Versicherer müssen wir uns auf solche Szenarien einstellen und gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern Präventions- und Schutzkonzepte entwickeln.“ (ml / www.bocquel-news.de)

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