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Konzepte und Kriterien

Globale Risiken auf einen Blick: die Risk Map 2017

9. Februar 2017 - In der neuen interaktiven "Political Risk Map 2017" verzeichneten Analysten des Risikoberters Marsh die Intensität politischer Krisen weltweit. Bei der Analyse der politischen und wirtschaftlichen Risikofaktoren in 200 Länder kristalisierten sich Afrika und der Nahe Osten als größte Gefahrenherde heraus.

Die gerade veröffentlichte Risk Map 2017 des Risikoberater Marsh (www.marsh.de) zeigt politische Krisenherde weltweit: je dunkler die Farbe, desto instabiler die Lage (Marsh-Grafik - zum Vergrößern bitte anklicken). In der westlichen Welt sind es vor allem der Brexit und die Wahl Trumps, die das politische und wirtschaftliche Geschehen noch auf Jahre hinaus beeinflussen und für Unsicherheit sorgen werden. Nationalistische Anti-Establishment-Parteien weltweit sehen sich durch diese Entwicklungen im Aufwind, denen unter anderem folgende Faktoren den Boden bereitet haben:

  • sprunghafter Anstieg der Zuwanderung,
  • wachsende Terrorgefahr und
  • Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise.

Diese Faktoren werden auch 2017 die globalen politischen Risiken weiter verstärken. Angesichts zunehmend nationalistischer und protektionistischer Tendenzen in vielen Ländern scheint der „Höhepunkt der Globalisierung“ erreicht, was negative Vorzeichen für die künftige Entwicklung des Welthandels implizieren könnte.

Auch andere Ereignisse in weit entfernten Ländern, die Politik und Wirtschaft beeinflussen – wie beispielweise Immigration und internationaler Terrorismus werden in der jüngsten Risk Map sichtbar. Auch wachsender Nationalismus, richtungsweisende Wahlen, Nachfolgekrisen und Terrorgefahren bedeuten 2017 weiterhin steigende politische und wirtschaftliche Risiken für international tätige Unternehmen. Wie die Marsh-Experten betonen, sollten solche Unternehmen dem Umgang mit politischen Risiken größere Bedeutung beimessen, da diese zu Betriebs- und Lieferkettenunterbrechungen, Handelshemmnissen, Forderungsausfällen, Sach- und Investitionsschäden und Gefährdung für Beschäftigte in den Ländern führen kann, in denen sie geschäftlich aktiv sind. Weltweit agierenden Unternehmen zeigt ein Blick auf die Risk Map, in welchen Ländern ein besonderes Risikomanagement nötig ist. (siehe Bericht in den bocquel-news: Politische Risiken im Fokus der Riskmanager )

Die Risk Map prognostiziert Risiken

Die interaktive Risk Map 2017 von Marsh wird laufend aktualisiert, wie online unter http://articles.marsh.com/PoliticalRiskMap2017.aspx zu sehen ist. Bewertet werden über 200 Länder auf der Grundlage politischer, wirtschaftlicher und operationeller Risiken, die sowohl kurz- als auch langfristige Bedrohungen für die Stabilität berücksichtigen. Die Karte zeigt, wo sich voraussichtlich Risiken ergeben und welche Faktoren in den jeweiligen Ländern zu berücksichtigen sind, in denen ein Unternehmen geschäftlich tätig ist. Die Daten erarbeitete das BMI Research (www.bmiresearch.com), ein Anbieter für unabhängige Analysen zu politischen, makroökonomischen, finanziellen und branchenspezifischen Risiken.

Auch nationale Krisen haben internationale Auswirkungen

In einem online veröffentlichten Bericht (https://www.marsh.com/content/dam/marsh/Documents/PDF/US-en/Global%20Geopolitical%20Risk%20Concerns%20US-02-2017.pdf) werden die auf der Karte verzeichneten Risiken im Detail und nach Region analysiert.

  • Europa: Der Brexit definiert Unsicherheiten, wie es mit dem Handel zwischen EU und Groß Britannien in Zukunft weitergehen soll. Wie der Brexit genau aussehen wird, ist noch nicht endgültig geklärt – alles deutet auf einen sogenannten harten Brexit. Daneben erstarken in europäischen Ländern nationalistische Parteien.
  • Nord Amerika: Die außenpolitischen Absichten von Präsident Trump werden die Beziehungen zwischen den USA und dem Rest der Welt entscheidend beeinflussen. Die Börsen sind zunächst positiv beeinflusst.
  • Asien: Wahlen in Hong Kong im März und in Südkorea im Dezember werden die Handelsbeziehungen weltweit bestimmen.
  • Naher Osten: Die Wahl im Iran im März wird zeigen, ob der moderate Präsident Rouhani sich noch einmal durchsetzen kann. Davon hängt ab, wie es mit der Nuklearpolitik des Landes weitergeht.
  • Latein Amerika: Politische Krisen herrschen in Brasilien und Venezuela – letzteres befindet sich im vierten Jahr seiner Wirtschaftskrise.

 

„Im vergangenen Jahr wurde die westliche Welt gleich von zwei Ereignissen erschüttert: von der Entscheidung Großbritanniens, die Europäische Union zu verlassen, und von der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Beide Ereignisse werden sich auch 2017 und darüber hinaus auf das globale politische Geschehen auswirken. Andernorts wird die geopolitische Lage 2017 insbesondere von zahlreichen Wahlen, Unsicherheit in Zusammenhang mit Nachfolgefragen in mehreren Ländern und der anhaltenden wirtschaftlichen Polarisierung bestimmt. International tätige Unternehmen müssen sich dieser in der Political Risk Map 2017 dargestellten politischen und wirtschaftlichen Risiken sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern bewusst sein und verstehen, wie sie sich auf ihre Geschäftstätigkeit auswirken.

Nur mit diesem Wissen können Unternehmen sich ernsthaft auf mögliche Szenarien vorbereiten und Risikomanagementstrategien zur Absicherung von Investitionsentscheidungen entwickeln“, sagt Tobias Federkeil, Leiter Politische Risiken bei Marsh. (ml / www.bocquel-news.de)

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