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Gesundheitswesen krankt ohne Gelder von der PKV

27. August 2018 - Die Leistungsausgaben von Versicherten der Privaten Krankenversicherung (PKV) haben in den letzten zehn Jahren weniger deutlich zugenommen als von Versicherten der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Die Ausgaben je PKV-Versicherten stiegen um 43,1 Prozent, die der Kassenpatienten um 48,3 Prozent.

Aktuelle Zahlen des WIP Wissenschaftliches Institut der PKV (www.wip-pkv.de) sprechen trotz weniger hohen Leistungsausgaben für Versicherte der Privaten Krankenversicherer (PKV) eine deutliche Sprache: Die Bedeutung der Privatversicherten, das sind Mitglieder von privaten Krankenversicherungen, hat für alle Leistungsanbieter im Gesundheitswesen innerhalb der vergangenen zehn Jahre – von 2006 bis 2016 – nämlich nochmals zugenommen. Das belegt eine neue Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV in Köln. Der vom WIP alljährlich berechnete Mehrumsatz der Privatversicherten lag im Jahr 2016 bei 12,89 Milliarden Euro.

Das macht insgesamt gesehen 254 Millionen Euro beziehungsweise 2 Prozent mehr aus als im Jahr davor. Seit 2006 ist der Mehrumsatz um 3,2 Milliarden Euro beziehungsweise 33 Prozent gestiegen.

Wie die Autoren der Studie, Sonja Hagemeister und Frank Wild, mitteilen, entfiel der größte Teil des Mehrumsatzes im Jahr 2016 – wie bereits in den Vorjahren – auf den ambulanten ärztlichen Sektor (6,29 Milliarden Euro). Das sind umgerechnet pro Arztpraxis in Deutschland 53.000 Euro im Jahr, die ohne den Mehrumsatz der PKV fehlen würden. Im ambulanten Bereich ist demnach gegenüber 2015 eine Zunahme um insgesamt 230 Millionen Euro beziehungsweise um 3,8 Prozent zu verzeichnen. So flossen im Jahr 2016 rund 34,78 Milliarden Euro durch Privatpatienten ins Gesundheitssystem. Wären sie gesetzlich versichert gewesen, hätte das System allein in diesem Jahr 12,89 Milliarden Euro verloren.

„Der Mehrumsatz der Privatversicherten beziffert die zusätzlichen Finanzmittel, die nur deshalb ins Gesundheitssystem fließen, weil die Leistungen für diese Patienten nicht den begrenzten und teils budgetierten Vergütungssystemen der GKV unterliegen“, betonen die Studien-Autoren. Durch diese Einnahmen aus der PKV können Ärzte und Krankenhäuser mehr investieren und so den hohen medizinischen Standard sichern, von dem alle profitieren.

Die WIP-Studie Mehrumsatz und Leistungsausgaben von PKV-Versicherten – Jahresbericht 2018“ kann im Internet heruntergeladen werden. (-el / www.bocquel-news.de)

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