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Konzepte und Kriterien

Generation Y schaut aufs Gehalt und die Arbeitszeit

9. November 2015 - Flexible Arbeitszeiten, gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und ein überdurchschnittliches Gehalt sind den Deutschen am wichtigsten, damit sie sich an ihrem Arbeitsplatz wohlfühlen. Auch der Generation Y liegen diese Vorzüge am Herzen, sagt eine Studie der Hannoverschen Leben.

Damit sich Berufstätige an ihrem Arbeitsplatz automatisch wohlfühlen, müssen bestimmte Gegebenheiten geboten werden. Dazu zählen flexible Arbeitszeiten, gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und ein überdurchschnittliches Gehalt. Die Arbeitgeber in Deutschland hinken diesen Ansprüchen aber weit hinterher. Das besagen die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage „Traumarbeitgeber“ des Direktversicherers Hannoversche (www.hannoversche.de). So wünschen sich 44 Prozent der berufstätigen Erwachsenen eine gute „Work-Life-Balance“ – aber nur 31 Prozent geben an, dass ihr Arbeitgeber diese wirklich bietet.

Im Großen und Ganzen stellen die Arbeitnehmer in Deutschland ihren Unternehmen trotzdem ein gutes Zeugnis aus: 83 Prozent aller Befragten gaben an, sich wohl oder sogar sehr wohl (50 Prozent und 32 Prozent) zu fühlen.

Wenn etwas an ihren Arbeitsplatz verbessert werden könnte, steht der Wunsch nach flexibel gestaltbaren Arbeitszeiten ganz oben auf der Liste der Deutschen. Mit 53 Prozent ist dies hierzulande für mehr als jeden Zweiten wichtig, um sich wohl zu fühlen. Immerhin 46 Prozent geben an, diese Flexibilität tatsächlich zu bekommen. Laut Studie mit 62 Prozent am stärksten ausgeprägt ist das Bedürfnis nach flexiblen Arbeitszeiten bei den 40- bis 49-Jährigen. Die kleinste Rolle spielen sie für die Berufstätigen ab 60 Jahren (41 Prozent).

Wunsch und Wirklichkeit liegen beim Thema Gehalt deutlich auseinander
Am weitesten liegen Wunsch und Wirklichkeit beim Thema Gehalt auseinander, heißt es in der Umfrage „Traumarbeitgeber“. Danach wünschen sich 41 Prozent der Berufstätigen eine bessere Bezahlung als in ihrer Branche üblich – nur 16 Prozent bekommen dies. Anders als oft vermutet ist auch der Generation Y ein gutes Gehalt wichtig. Als Generation Y wird die Altersgruppe bezeichnet, deren Mitglieder im Zeitraum von etwa 1977 bis 1998 geboren sind, also von 1990 bis 2010 zu den Teenagern zählten. Und laut Umfrage legen 45 Prozent der 18- bis 29-Jährigen Wert auf eine überdurchschnittliche Entlohnung, erfüllt wird dieser Wunsch nur jedem Fünften (21 Prozent). Allerdings war bisher selten deutlich geworden, dass auch die Generation Y solche Komfort-Anforderungen an ihren Arbeitsplatz hat.

Arbeitgeber bieten falsche Anreize
„Allerdings ist es nicht so, dass die Unternehmen nicht bemüht wären, ihren Arbeitnehmern motivierende Extras zu bieten“, heißt es in der Umfrage der Hannoverschen Leben. 83 Prozent der Deutschen erhalten demnach solche Zusatzleistungen von ihrem Arbeitgeber. Nur würden diese Angebote oft nicht die Nachfrage treffen: Firmen in Deutschland bieten ihren Mitarbeitern häufig Services, die diese gar nicht so stark wünschen und daher auch nicht zu schätzen wissen.

Besonders auffällig klaffen laut Umfrage Angebot und Nachfrage beim Betriebssport auseinander: Er wird 13 Prozent der Berufstätigen angeboten – aber nur 3 Prozent wissen ihn zu schätzen. Auch eine Kantine mit gesundem Essen und Fahrkostenzuschüsse werden häufiger angeboten als nachgefragt. Punkten könnten die Arbeitgeber mit etwas mehr Urlaub als bisher üblich: Den wünschen sich nämlich 22 Prozent der Arbeitenden, nur jeder Zehnte erhält ihn aber auch tatsächlich.

Arbeitnehmer und Arbeitgeber setzen falsche Prioritäten
Nachvollziehbar ist, dass deutlich mehr Angestellte gerne ein höheres Gehalt als branchenüblich hätten. Was allerdings auffällt ist, dass sich nur 27 Prozent der Arbeitnehmer Zuschüsse zur betrieblichen Altersvorsorge (bAV) wünschen, und lediglich ein knappes Drittel (30 Prozent) der Arbeitgeber eine bAV anbieten. „Dabei wirkt diese Art der Altersvorsorge wie eine Gehaltserhöhung, insbesondere wenn der Chef etwas dazu schießt“, lautet der Tenor der Hannoverschen-Umfrage.

Bemerkenswert sei zudem, dass signifikant mehr Männer als Frauen in Unternehmen arbeiten, in denen ein bAV-Zuschuss angeboten wird (35 Prozent zu 24 Prozent). Damit wird vielen Frauen eine zusätzliche Altersvorsorge erschwert.

Wünsche der Deutschen an den Traum-Arbeitgeber: Die Angebote

Wunsch

Wirklichkeit

1. Flexible Arbeitszeiten

53 %

46 %

2. Eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben (Work-Life-Balance)

44 %

31 %

3. Ein höheres Gehalt als branchenüblich

41 %

16 %

4. Zuschüsse zur betrieblichen Altersvorsorge

27 %

30 %

5. Mehr Urlaub als normalerweise in der Branche

22 %

10 %

6. Kostenloses Essen und Getränke, wie z. B. Obst oder Mineralwasser

13 %

20 %

7. Kantine, in der gesundes Essen angeboten wird

11 %

18 %

8. Fahrtkostenzuschüsse, z. B. für öffentliche Verkehrsmittel

11 %

15 %

9. Individuelle Arbeitsplatzgestaltung, z. B. angepasste Möbel und Pflanzen

8 %

14 %

10. Zuschüsse bei der Gesundheitsvorsorge, z. B. Zuschuss für den Beitrag im Fitnessclub

7 %

7 %

11. Einen Beauftragten, der sich um die Verbesserung des Betriebsklimas kümmert (Feel-Good-Manager)

6 %

3 %

12. Firmenvergünstigungen bei Veranstaltungen und beim Einkaufen

4 %

12 %

13. Betriebssport-Angebote

3 %

13 %

14. Massagen, die im Unternehmen wahrgenommen werden können

3 %

4 %

15. Kostenlose Angebote für Achtsamkeits- und Mediationstraining

2 %

3 %

Für die Studie hat das Marktforschungsinstitut Toluna (www.toluna-group.com) im Auftrag der Hannoverschen Leben bundesweit 1.000 Bundesbürger ab Alter 18 Jahren online befragt. (-el / www.bocquel-news.de)

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