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Konzepte und Kriterien

Günstige Prognose für private Krankenversicherer

1. September 2011 - Die privaten Krankenversicherer können sich auf deutliches Wachstum in den kommenden drei Jahren einstellen. Das jedenfalls glauben hierzulande laut „Branchenkompass 2011" fast zwei Drittel der Versicherungs-Manager mit Entscheidungsbefugnissen.

TITEL Branchenkompass STERIA-MUMMERT Fast zwei Drittel der Versicherungs-Entscheider erwarten in den kommenden drei Jahren deutliche Zuwächse bei den 43 privaten Krankenversicherungs-Unternehmen, die Mitglied im PKV (www.pkv.de) sind. Sie begründen dies vor allem mit dem zum Jahresbeginn aufgehobenen Drei-Jahres-Moratorium für Arbeitnehmer vor einem Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung. Expertenschätzungen zufolge sind seitdem mehr als zehntausend gesetzlich Versicherte zusätzlich zur PKV übergetreten. Bei ihren Kunden punkten wollen die Unternehmen mit neuen, innovativen Produkten und Tarifen. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle „Branchenkompass 2011 Versicherungen" von Steria Mummert Consulting (www.steria-mummert.de)  in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut (www.faz-institut.de) .

Dr. Magnus Kobel Demnach haben sich die Wachstums-Erwartungen für private Krankenversicherungen im Vergleich zur Befragung von 2008 um 16 Prozentpunkte verbessert. Bei der Gewinnung neuer Kunden setzen die Unternehmen dabei stärker als andere Bereiche der Assekuranz auf Vertriebs-Kooperationen beispielsweise mit Banken, vor allem aber mit Versicherungsmaklern. So wollen sämtliche Befragte ihre Kooperationen mit Versicherungsmaklern ausbauen. „Im beratungsintensiven Geschäft mit Krankenvoll- und Krankenzusatzversicherungen können spezialisierte Versicherungsmakler ihre Stärken ausspielen "Makler bauen ihre Spitzenstellung weiter aus". Sie arbeiten vielfach erfolgreicher als die Ausschließlichkeitsorganisationen, heißt es. Den Angaben zufolge steht aber die Höhe der Maklerprovisionen sogar innerhalb der Branche in der Kritik. „Zudem ist beim Ausbau des Maklergeschäfts auf die Qualität des Neugeschäfts zu achten", sagt Dr. Magnus Kobel (Foto), Experte für die private Krankenversicherung bei Steria Mummert Consulting.

Für die gesetzlichen Krankenkassen sei der Ausblick dagegen pessimistisch. Fast jede vierte Kasse beurteilt den Angaben zufolge die mittelfristige Perspektive negativ, während sich die privaten Krankenversicherer sich aufgrund der Aufhebung des Drei-Jahres-Moratoriums positiv äußerten. Im Segment Leben wird der betrieblichen Altersversorgung (bAV) das stärkste Wachstum zugetraut.

Branchenkompass Versicherungen 2011 STERIA-MUMMERT


Um die Kunden auch zu halten und ihre gestiegenen Ansprüche zu befriedigen, wollen die privaten Krankenversicherer verstärkt auf neue Angebote setzen, sagen die Marktforscher. Im Bereich der Zusatzversicherungen arbeiten den Angaben zufolge viele Unternehmen beispielsweise an Tarifen, die ausschließlich nach Schaden berechnet werden. Diese würden sich für die Kunden wesentlich günstiger gestalten, da die Altersrückstellungen entfallen. Allerdings steigen hier die Beiträge mit zunehmendem Alter, was laut PKV bei einem möglichst Einstieg bei bisher üblichen Tarifen durch die Altersrückstellungen aufgefangen werde.

Zu den weiteren neuen Produkten gehören laut Angaben der privaten Krankenversicherer Angebote für Menschen, denen aufgrund von Krankheit oder Unfall bisher eine private Versicherung verweigert wurde. Ihnen soll Versicherungsschutz unter anderem für Chefarzt-Behandlung oder die Belegung im Einbettzimmer im Krankenhaus ermöglicht werden.

Top-Thema für die privaten Krankenversicherer sind aber die Unisex-Tarife, die der Gesetzgeber ab dem 21. Dezember 2012 einfordert: Der Europäische Gerichtshof hatte im Frühjahr entschieden, dass Assekuranzen das Geschlecht nicht mehr als Merkmal für unterschiedliche Beiträge verwenden dürfen ("Unisex "nicht auf Altar des Wettbewerbs" feiern"). „Obwohl viele Details der neuen Auflagen noch offen sind, steht fest: Durch das Unisex-Urteil muss die Tarif-Philosophie der privaten Krankenversicherer auf den Prüfstand. Es ist davon auszugehen, dass sich hieraus neue Tarifideen entwickeln werden", heißt es bei Steria Mummert.

Das Marktforschungsinstitut forsa (www.forsa.de) hatte im Auftrag der SteriaMummert Consulting und des F.A.Z.-Instituts 100 Führungskräfte aus 100 der größten Versicherungs-Gesellschaften in Deutschland über ihre Investitions-Ziele und Geschäftspolitik bis 2014 befragt. Die Topentscheider repräsentieren die wichtigsten Sparten der Personen- und Schaden-Versicherung: Leben, Kranken, Kfz, Haftpflicht, Industrie/Gewerbe und sonstige Sachversicherungen. forsa führte die Befragung in Telefoninterviews nach der Methode des Computer AssistedTelephone Interview (CATI) durch.

Der 32-seitige „Branchenkompass 2011 Versicherungen - Aktuelle Entscheiderbefragung" (ISBN-13:9783899816648) der Herausgeber F.A.Z.-Institut und Steria Mummert Consulting kann für 75 Euro käuflich erworben werden. (eb / www.bocquel-news.de)

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