logo
logo

Konzepte und Kriterien

Flutschäden: Bisher keine Bestandsgefährdungen

17. September 2021 - Die ausnehmend hohen Schäden durch die Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz beuteln die Versicherungsbranche stark. Die Aufsichtsbehörde BaFin hat die von der Flutkatastrophe betroffenen Versicherer mittlerweile zum zweiten Mal gefragt, mit welcher Schadenbelastung sie im Worst Case rechnen.

Auf die zweite Anfrage der BaFin (www.bafin.de) an die Versicherer zum Ausmaß der versicherten Schäden durch die Flutkatastrophe im Juli kam Beruhigendes, denn nach wie vor liegt bei keinem Assekuranz-Unternehmen eine Bestandsgefährdungen vor. Danach erwarten die Erstversicherer zurzeit im schlimmsten Fall einen Schaden von rund 8,2 Milliarden Euro brutto. Etwa 6,3 Milliarden Euro davon sind rückversichert. Hiervon entfallen rund 3,3 Milliarden Euro auf Rückversicherer mit Sitz in Deutschland.

Die BaFin rechnet dazu vor. Zieht man die 6,3 Milliarden Euro von den 8,2 Milliarden Euro brutto ab, liegt die erwartete maximale Nettoschadenbelastung in der Sparte

  • Verbundene Wohngebäudeversicherung bei etwa 0,9 Milliarden Euro, in der
  • Verbundenen Hausratversicherung bei rund 0,2 Milliarden und in der
  • Kraftfahrtkaskoversicherung ebenfalls bei etwa 0,2 Milliarden Euro.

Die verbleibende Summe verteilt sich auf zahlreiche weitere Versicherungszweige wie die Sturm- und die Betriebsunterbrechungs-Versicherung.

Die deutschen Rückversicherer, die die BaFin befragt hat, rechnen im Moment schlimmstenfalls mit einer Bruttoschadenbelastung von rund 4 Milliarden Euro. Da auch diese Schäden zum Teil rückversichert sind, erwarten die Unternehmen maximal eine Nettobelastung von rund 1 Milliarde Euro netto.

Mit Blick auf die Solvabilität der befragten Versicherer gibt Dr. Frank Grund Entwarnung: „Bei vielen Unternehmen geht die Bedeckungs-Quote zwar zurück, bei den meisten aber nur geringfügig“, berichtet der BaFin-Exekutivdirektor. Die aus seiner Sicht zentrale Botschaft lautet, dass sich trotz der teilweise großen Belastungen weiterhin keine Bestandsgefährdungen abzeichneten – weder bei den Erst- noch bei den Rückversicherern. Zwar sei die Schadenbelastung im Worst Case im Vergleich zur ersten Umfrage brutto um circa 44 Prozent gestiegen, doch hier der Hintergrund, dass die Unternehmen inzwischen genauer einschätzen könnten, wie hoch die Schäden sind. Und berücksichtige man dabei den Anteil der rückversicherten Schäden, betrage der Anstieg auch „nur“ 17 Prozent.

Die BaFin hatte in ihrer zweiten Umfrage unter anderem rund 136 deutsche Schaden- und Unfallversicherer um eine Einschätzung gebeten. Im Fokus standen die Unternehmen, die in der ersten Ad-hoc-Abfrage im Juli 2021 eine Schadenbelastung aus der Flutkatastrophe angegeben hatten. Daneben hat die Aufsicht auch 28 Rückversicherer befragt. (-el / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.