logo
logo

Konzepte und Kriterien

Fünf Versicherer ziehen gemeinsam am bAV-Strang

8. Juni 2017 - Die aktuelle Reform der Betriebsrente bringt fünf Traditions-Versicherer zusammen. Sie wollen jetzt „Das Rentenwerk“ gründen. Den Plan des Gesetzgebers, Betriebsrenten für Geringverdiener attraktiver und stärker in kleinen Betrieben zu verankern, wollen die Fünf mit passenden Angeboten untermauern.

Mit Beschluss des Bundestags zur Reform der Betriebsrente fällt auch der Startschuss für die weitere Planung eines gemeinsamen Angebots von fünf Traditions-Versicherern in diesem Markt. Unter dem Namen "Das Rentenwerk" beabsichtigen die Lebensversicherer von Barmenia (www.barmenia.de), Debeka (www.debeka.de), Gothaer (www.gothaer.de), Huk-Coburg (www.huk.de) und Die Stuttgarter (www.stuttgarter.de), eine flexible Betriebsrente anzubieten, die Arbeitgeber und Gewerkschaften an ihre Bedürfnisse anpassen können. Das Rentenwerk verspricht mit ihrem Produktkonzept eine punktgenaue Landung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Die Betriebsrenten-Reform ist zustimmungspflichtig. Am 7. Juli – zu Beginn der parlamentarischen Sommerpause in Berlin will sich der Bundesrat damit befassen. 2018 soll dann das Gesetz in Kraft treten. Auch bis zur Aufnahme des Geschäftsbetriebes des gemeinschaftlichen Projekts „Das Rentenwerk“ (www.dasrentenwerk.de) muss noch ein Gang durch die Instanzen bewältigt werden, denn das Bundeskartellamt muss dem Vorhaben noch zustimmen. Die erforderliche Fusionskontrollanmeldung haben die beteiligten Unternehmen dort bereits eingereicht.

Die Trisecur GmbH floppte vor dreizehn Jahren
Vor mehr als 14 Jahren hatten übrigens bereits schon einmal Versicherer einen Schulterschluss in Sachen betriebliche Altersversorgung gestartet, leider mit wenig Zukunft. Im Jahr 2003 nahm die Trisecur GmbH als gemeinsames Versorgungswerk von Gothaer, R + V und DBV-Winterthur den Geschäftsbetrieb auf, um dann schon im Frühjahr 2004 die Kooperation und sämtliche Aktivitäten wieder einzustellen.

Ursprünglich hatte die Trisecur hauptsächlich Verbände und Tarifvertrags-Parteien ins Visier nehmen wollen. Vor allem rund 15.000 Unternehmen mit mindestens 200 Arbeitnehmern hierzulande sollten für das branchenübergreifende Trisecur-Konzept begeistert werden. Angepeilt war ein Marktanteil von über 10 Prozent im Bereich der bAV. Im Übrigen rechnete man auch damit, dass unabhängige Makler bei ihren Beratungs- und Vermittlungs-Geschäften auf die Trisecur Wirtschaftsrente zurückgreifen würden.

Tatsächlich sei es jedoch zu keinen nennenswerten Abschlüssen und damit auch zu keinem Bestand gekommen. Daher habe man sich zur Schließung des Versorgungswerkes entschlossen. Arbeitsplätze seien dabei nicht verloren gegangen, denn neben dem hauptamtlichen GmbH-Geschäftsführer aus dem Haus der Gothaer waren die anderen beiden Geschäftsführer von R+V und DBV-Winterthur ehrenamtlich tätig. Viel mehr Personal habe es nicht gegeben.

Aktuell über personelle Planung des neuen Projekts noch nichts bekannt
Über personelle Planung des neuen Unternehmens Das Rentenwerk ist bisher nichts bekannt geworden. Doch die jüngste Reform der Betriebsrente eröffne neue Möglichkeiten für die Bewegung im Markt für Renten-Angebote der Sozialpartner an Beschäftigte, heißt es.

„Wir begrüßen die neuen Möglichkeiten des Gesetzes sehr. Es wird für Sozialpartner nun leichter, Belegschaften eigene Angebote für die Vorsorge zu unterbreiten. Dabei wollen wir unterstützen", sagte Uwe Laue, Vorstandsvorsitzender der Debeka, dem größten der beteiligten Unternehmen. „Zudem erhalten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weitere Anreize, Altersarmut vorzubeugen. Das gilt gerade auch für Geringverdiener."

Bisher hätten wenige Unternehmen den Markt für Renten-Lösungen der Sozialpartner dominiert. „Durch die Reform entsteht mehr Bewegung - und das wird den Beschäftigten zugutekommen", ergänzte Uwe Laue. „Unsere angestrebte Zusammenarbeit bedeutet: Die Tarifparteien können auf ein neues, solides Produkt zählen."

Alle am geplanten „Rentenwerk" beteiligten Unternehmen oder deren Obergesellschaften sind Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit (VVaG) und somit vor allem ihren Kunden verpflichtet, nicht externen Aktionären oder dem Votum des Kapitalmarkts. Dem Plan zufolge werden dem Konsortium konkret drei Versicherungsvereine sowie zwei Aktiengesellschaften angehören, die sich wiederum zu 100 Prozent im Eigentum von Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit befinden: Die Barmenia Lebensversicherung a.G., der Debeka Lebensversicherungsverein a.G., die Stuttgarter Lebensversicherung a.G., die Gothaer Lebensversicherung AG, die Huk-Coburg Lebensversicherung AG.

Werte wie Solidarität und Fairness sollen das Angebot kennzeichnen. Ziel ist ein transparentes und kostengünstiges Produkt, um auch im Umfeld niedriger Zinsen attraktive Renditen zu ermöglichen.

Beteiligte Versicherer verwalten über eine Million bAV-Verträge
Bereits heute verwalten die Konzerne der beteiligten Versicherer über eine Million Verträge in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Zusammen verfügen sie über Kapitalanlagen von 190 Milliarden Euro, blicken in Summe auf über 615 Jahre Erfahrung zurück und zählen fast 26 Millionen Kunden - wobei hier Dopplungen möglich sind. (-el / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.