logo
logo

Produkte und Profile

Erstmals im Rating: Private Haftpflichtversicherungen

12. November 2015 - Erstmals bewertet die Ratingagentur Franke und Bornberg Private Haftpflicht-Versicherungen (PHV). Dazu wurden die Bedingungen von insgesamt 84 Versicherern unter die Lupe genommen; von 383 Versicherungs-Tarifen 191 in der Kategorie "Familie" und 192 in der Kategorie "Single".

Erstmals geht es um ein Rating der Private Haftpflichtversicherungen (PHV), die das Analysehaus Franke und Bornberg (www.franke-bornberg.de) in Hannover jetzt veröffentlicht. Bereits seit 1994 ist die Rating-Agentur anerkannter Spezialist in der Branche und nimmt seitdem Versicherungsprodukte und Versicherer unter die Lupe - unabhängig, kritisch und praxisnah, wie das Unternehmen mitteilt. Wie alle Analysen zuvor basiere das aktuelle Rating ausschließlich auf eigenen Analysen. Den Angaben zufolge war die Leistungsdichte beim Top-Schutz der PHV der einzelnen Versicherer hoch.

„Wer einen günstigen Grundschutz mit guten Leistungen sucht, findet ihn mit unserem Rating“, sagt Michael Franke (Foto: Franke & Bornberg). „Wir wollen nicht Äpfel mit Birnen vergleichen“, ergänzt der der Geschäftsführer in Hannover. In jeder Klasse gebe es leistungsstarke und weniger gute Produkte „Auch beim Top-Schutz der PHV gibt es gravierende Unterschiede. Allerdings ist hier die Leistungsdichte erfreulich hoch. Jeder sechste Top-Tarif hat unsere Höchstnote FFF erreicht.“

Was ist das besondere an den Privaten Haftpflichtversicherungen (PHV)? Wer anderen einen Schaden zufügt, haftet dafür mit seinem gesamten Vermögen und unbegrenzt. Die Private Haftpflichtversicherung (PHV) bietet essentiellen Schutz vor diesem existenzbedrohenden Risiko. Damit zählt sie zu den wichtigsten Versicherungen für Verbraucher. Aber woran erkennt man einen leistungsstarken Tarif? Die Analysten von Franke und Bornberg beantworten jetzt diese Frage und legen erstmals ein Rating zur PHV vor. Die Tarifexperten haben im aufwändigen Ratingverfahren - ausschließlich auf eigenen Analysen - die exakten Formulierungen der Versicherungsbedingungen von insgesamt 383 Tarifen unter die Lupe genommen. Denn nur auf das, was rechtlich bindend geregelt ist, könne sich der Versicherte im Ernstfall auch verlassen, heißt es.

Deshalb bleiben beim Rating von Franke und Bornberg die aktuelle Regulierungspraxis oder sogenannte Leistungsaussagen der Versicherer außen vor. „Die gegenwärtige Leistungspraxis oder die Bereitschaft zur Kulanz ändern sich schnell, wenn sich bei einem Unternehmen die Schäden häufen“, erklärt Michael Franke den Untersuchungsansatz. Das Rating von Franke und Bornberg liefert seinen Aussagen zufolge eine belastbare Qualitätsaussage über die tatsächliche Leistungsstärke eines Tarifs, die über die gesamte Vertragsdauer Gültigkeit hat. „Absichtserklärungen und Marketing-Gimmicks haben in unserer Bewertung keinen Platz.“

Mehr Leistungen eingeschlossen
Nach Definition der Experten umfasst die PHV den Schutz vor Haftungsrisiken als Privatperson im Rahmen der täglichen Gefahren. Sie leistet für Personen-, Sach- und Vermögensschäden, die der Versicherungsnehmer Dritten zufügt. Es habe sich gezeigt, dass die Versicherer aufgrund des starken Wettbewerbs immer mehr Leistungen in die PHV aufnehmen, für die keine gesetzliche Haftungsgrundlage besteht. Eine gute PHV übernimmt auch Schäden

  • durch deliktunfähige Kinder,
  • bei Gefälligkeitshandlungen sowie die
  • Forderungsausfalldeckung.

In der Regel würden die Topprodukte einer Gesellschaft diese Leistungen einschließen, heißt es bei Franke und Bornberg. Damit würden sie über den Rahmen der gesetzlichen Haftung hinausgehen. „Im Gegensatz dazu bieten Basis-Tarife eine Grundabsicherung zum günstigen Beitrag auf Grundlage der gesetzlichen Haftung nach Paragraf 823 BGB“, sagt Franke.

Differenzierung erforderlich – Kundenansprüche unterschiedlich
Die Erfahrung zeigte, dass nicht jeder Kunde Wert auf Leistungen oberhalb der gesetzlichen Haftpflicht legt. Das PHV-Rating von Franke und Bornberg unterscheidet eigenen Angaben zufolge deshalb nach Tarifen mit Top- und Grundschutz.

Die Anforderungen für den Top-Schutz in der PHV bringt das Analysehaus wie folgt auf dem Punkt:

  • Mindestdeckungssumme 10 Millionen Euro für Personen- und Sachschäden und 100.000 Euro bei Vermögensschäden und
  • Versicherungsschutz für deliktunfähige Kinder, Forderungsausfall, Gefälligkeitshandlungen und beruflichen Schlüsselverlust.

Im Gegensatz dazu stehen die Anforderungen an einen Tarif mit Grundschutz:

  • Mindestdeckungssumme 3 Millionen Euro für Personen- und Sachschäden und 50.000 Euro bei Vermögensschäden und
  • Mindestens Versicherungsschutz bei Gefälligkeitshandlungen.

Neben der Aufteilung in Grund- und Top-Schutz

Das Experten-Team bei Franke und Bornberg differenziert zusätzlich nach der Lebenssituation in Tarife für Familien sowie Singles. Eingeflossen sind vor allem Kriterien, deren Leistungsinhalte für die Mehrheit der Versicherungsnehmer von Bedeutung sind. Spezielle Einzelrisiken wie zum Beispiel vermietete Immobilien wurden hingegen nicht berücksichtigt.

Vorsicht Falle: Warum das Kleingedruckte zählt
Es habe den Anschein, als ob manche Versicherer mit Scheinleistungen punkten wollen, stellten die Analysten fest. Solche Versicherer würden Leistungen einschließen, nur um bei Befragungen die Aussage treffen zu können: „ist mitversichert“. Für den Versicherungsnehmer sei der tatsächliche Nutzen angesichts des geringen Leistungsumfangs aber dürftig. Laut Franke und Bornberg bieten alle Top-Schutz-Tarife Versicherungsschutz für deliktunfähige Kinder. Die tatsächlichen Leistungen unterscheiden sich jedoch stark. Ob ein Vertrag nur bei Sachschäden durch Kinder zahlt, die das 7. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, oder ob für alle minderjährigen Kinder Personen-, Sach- und Vermögensschäden versichert sind, mache im Schadenfall aber einen entscheidenden Unterschied, heißt es. „Wer die Versicherungsbedingungen nicht im Detail analysiert hat, kann vor erheblichen Problemen stehen“, betont Michael Franke.

Die Ergebnisse im Detail
Das Rating-Team von Franke und Bornberg hat alle Regelungen detailliert und nach festgelegten Bewertungsgrundsätzen analysiert. Ein „top“ bewertetes Produkt muss demnach Leistungen ohne Einschränkungen einschließen, während ein weniger gut bewerteter Tarif Voraussetzungen an die Mitversicherung knüpft oder bestimmte Leistungen ausschließt. Häufig sind es knifflige Details, die dazu führen, dass eine Beurteilung schlechter ausfällt. Insgesamt wurden 383 Tarife von 84 Versicherern untersucht, davon 191 in der Kategorie Familie und 192 in der Kategorie Single.

Topschutz Familie
Diese Anbieter haben die Höchstnote (FFF) erzielt (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Adcuri GmbH (Barmenia)
  • Alte Leipziger Versicherung AG
  • Arag Allgemeine Versicherungs-AG
  • Axa Versicherung AG
  • Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG
  • Ergo Versicherung AG
  • Gegenseitigkeit Versicherung Oldenburg
  • Gothaer Allgemeine Versicherung AG
  • Haftpflichtkasse Darmstadt
  • Hannoversche Direktversicherung AG (VHV Versicherungen)
  • InterRisk Versicherungs-AG Vienna Insurance Group
  • Janitos Versicherung AG
  • Oberösterreichische Versicherung AG
  • Rhion Versicherung AG
  • Swiss Life AG
  • VHV Versicherungen.

Bewertet wurden insgesamt 104 Tarife.

Eine weitere Bewertung für den Topschutz Single der privaten Haftpflicht-Versicherung kam zu ähnlichem Schluss.

Topschutz Single
Diese Anbieter haben die Höchstnote (FFF) erzielt (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Adcuri GmbH (Barmenia)
  • Alte Leipziger Versicherung AG
  • Aarag Allgemeine Versicherungs-AG
  • Axa Versicherung AG
  • Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG
  • Ergo Versicherung AG
  • Gegenseitigkeit Versicherung Oldenburg
  • Gothaer Allgemeine Versicherung AG
  • Haftpflichtkasse Darmstadt
  • Hannoversche Direktversicherung AG (VHV)
  • InterRisk Versicherungs-AG Vienna Insurance Group
  • Janitos Versicherung AG
  • Oberösterreichische Versicherung AG
  • Swiss Life AG
  • VHV Versicherungen

Bewertet wurden insgesamt 105 Tarife.

Rating-Gruppe „Grundschutz Familie“
In der Rating-Gruppe „Grundschutz Familie“ wurden insgesamt 87 Tarife bewertet. Teilgenommen haben hier die Ergo Versicherung AG und die Gothaer Allgemeine Versicherung AG. 2,30 Prozent der analysierten PHV-Tarife in dieser Klasse erhielten die Bestnote „FFF“.

Kategorie „Grundschutz Single“
In der Kategorie „Grundschutz Single“ wurden ebenfalls die PHV-Tarife von der Ergo Versicherung AG und der Gothaer Allgemeine Versicherung AG auf den Prüfstand gestellt. Auch hier platzierten sich 2,30 Prozent ganz oben und erhielten die Bestnote „FFF“.  (-el / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.