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Einmalbeitrags-Geschäft sorgte für deutliches Plus

16. März 2015 - Die Beitragseinnahmen der Lebensversicherer, Pensionskassen und -fonds sind 2014 gestiegen – um 3,1 Prozent auf jetzt 93,7 Milliarden Euro. Das Neugeschäft gegen laufende Beiträge zog 2014 um 3,8 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro an. Die Branche verzeichnet insgesamt 92,5 Verträge.

„Die Kunden vertrauen der Lebensversicherung“, sagte der Präsident des GDV Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de), Alexander Erdland, am Freitag in Berlin bei der Vorstellung der vorläufigen Branchenergebnisse. Die gesamten Beitragseinnahmen über alle Versicherungsbereiche hinweg sind 2014 hierzulande, über alle Sparten hinweg, um 2,7 Prozent auf 192,3 Milliarden Euro gestiegen. „Dieses Gesamtergebnis wäre natürlich nicht möglich, ohne einen guten Beitrag aus dem Bereich Leben. Hier können wir auch 2014 über eine vergleichsweise erfreuliche Entwicklung berichten. Die Beitragseinnahmen der Lebensversicherer, Pensionskassen und -fonds sind deutlich gestiegen – um 3,1 Prozent auf jetzt 93,7 Milliarden Euro (nebenstehende Tabelle mit Klick vergrößern). Dabei falle besonders – so Erdland - das Plus von fast 13 Prozent auf 29 Milliarden Euro bei den Einmalbeiträgen ins Auge. Der erneute Zuwachs liege dabei im Trend der letzten Jahre – dürfte sich allerdings nicht so ungebremst fortsetzen. „Für das Jahr 2015 gehen wir hier von einer Konsolidierung der Neuabschlüsse aus“, betonte der GDV-Präsident.

Markus Faulhaber, Vorsitzender des GDV-Hauptausschusses Lebensversicherung/Pensionsfonds - und im Geschäftsalltag Chef der Allianz Leben (www.allianz.de) - betonte, dass die Einmalbeiträge größtenteils von älteren Kunden stammen, die jedes Jahr unterschiedlich hohe Summen einzahlten. Die demografischen Veränderungen führten zu einem veränderten Anlageverhalten der Kunden. Das Einmalbeitrags-Geschäft würden die Lebensversicherer aber nicht als „Geschäft zweiter Klasse“ ansehen, auch wenn die Branche solche Verträge wegen des dramatischen Zinsniveaus zuletzt nicht immer freudig vermittelt habe. Nun sei der Garantiezins der Lebensversicherungen zum Jahresanfang von 1,75 auf 1,25 Prozent abgesenkt worden. Dem Vernehmen nach haben inzwischen etliche Lebensversicherer nach einer Gesetzesänderung die Auszahlungen aus den Beteiligungsreserven gekürzt.

Positiv waren die Zahlen für die laufenden Beiträge im Neuzugang im Lebengeschäft ausgefallen. Den Angaben zufolge waren sie um 3,8 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro gestiegen. „Außerdem haben wir bei der Storno-Quote mit 3,1 Prozent den tiefsten Wert seit 1991 erreicht. Das ist der stärkste Vertrauensbeweis.“

Insgesamt hätten sich die laufenden Beiträge mit einem leichten Rückgang um 0,8 Prozent auf 64,4 Milliarden Euro stabil entwickelt. Bei der Riester-Rente sei mit einem Plus bei den Verträgen von 2,4 Prozent wieder eine positive Richtung eingeschlagen worden. „Damit konnte der Bestand zum Jahresende immerhin stabilisiert werden“, sagte Markus Faulhaber (Foto: E. Bocquel). Weniger erfreulich sei das Ergebnis für die sogenannte Basis-Rente (umgangssprachlich Rürup-Rente) im vergangenen Jahr ausgefallen. Die Branche habe hier verglichen mit dem Vorjahr 2013 bei den Bruttobeitragseinnahmen ein deutliches Minus von 6,2 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro hinnehmen müssen. Den Bestand an Rürup-Renten per 31. Dezember 2014 gab Faulhaber mit 1,9 Millionen Verträgen an.

An ihre Kunden haben die Lebensversicherer im vergangenen Jahr 85,4 Milliarden Euro ausgezahlt, 6,4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Gesamtbestand der Verträge bei Lebensversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds lag zum Jahresende 2014 bei 92,5 Millionen. Unter Einrechnung eines statistischen Sondereffekts ergibt das laut GDV-Bericht einen leichten Rückgang um 1,4 Prozent.

Alle LV-Kennzahlen zeigen laut GDV-Präsident Alexander Erdland (Foto: E. Bocquel) „großes Vertrauen in die Lebens- und private Rentenversicherung“. Aber richtig sei auch, dass die Situation nicht einfacher geworden sei, zumal die Zinsen noch weiter gesunken sind. Erdland: „Mit dem Anleihekaufprogramm wird der Zinsrückgang verschärft. Wir als Branche müssen uns darauf einstellen, dass die Dürre an den Märkten länger anhält. Dafür müssen wir unsere Kräfte, unser Kapital gut einteilen.“

Es sei richtig gewesen, dass die vorzeitige Ausschüttung der Bewertungsreserven beendet wurde. Und auch der Aufbau der Zinszusatzreserve sei deshalb grundsätzlich richtig. Allerdings, so merkte Erdland an, sei das System „für so einen heftigen Zinsrutsch nicht ausgelegt“. Da stelle sich die Frage, ob der Mechanismus noch richtig justiert ist. (-el / www.bocquel-news.de)

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