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Die Bayerische und Allianz retten TSV 1860 München

13. Juli 2017 - Erst das vermeintliche „Trikogate“ und dann der energische Einsatz des ehemaligen Hauptsponsors für den TSV 1860 München. Die Versicherer die Bayerische – und die Allianz – retten den Fußballclub, der in der letzten Fußballsaison den Ligaerhalt nicht schaffte und nun in der sogenannten Bayernliga spielt.

So nahe an der Insolvenz sei der TSV 1860 München noch nie gewesen wie jetzt, sagte Markus Fauser, Geschäftsführer der gerade in die dritte Liga abgestiegenen Fußballer bei der jüngst vom Verein einberufenen Pressekonferenz in München. Die Luft brannte. Jetzt naht offensichtlich Rettung. Dabei wird deutlich: „Die Löwen halten zu den Löwen“. Gemeint ist der Versicherer die Bayerische (www.diebayerische.de), die auch beim Abstieg der Fußballer auf Hilfe sannen, zumal sie als ehemaliger Hauptsponsor doch weiterhin zu den Münchner 1860ern hält (siehe bocquel-news 1. Juni 2017 Liga-Abstieg - Vorstands-Aufstieg - Renten-Einstieg).

Nicht die Bayerische allein, aber gemeinsam mit dem Branchenriesen Allianz (www.allianz.de) wurde ein Rettungspaket geschnürt. Der eine Versicherer hilft mit Millionen zur Überbrückung des aktuellen Finanzlochs, der andere verzichtet auf Millionen. Besonders hervorzuheben sei hier die Hartnäckigkeit von Martin Gräfer, Vorstand der Bayerischen. Er setzte sich für die Stundung eines Darlehens eines jordanischen Geschäftsmannes, der Großinvestor bei den 1860ern ist, ein; gleichzeitig sollte die Bayerische einen Platz im Aufsichtsrat von 1860 München bekomme. Dem wurde stattgegeben.

Strukturelle Veränderungen sind nötig
„Wir alle wünschen uns, dass man jetzt die Herausforderungen anpackt. Dafür sind strukturelle Veränderungen nötig. Wir werden bei KGaA einen Wirtschaftsarbeitskreis ins Leben rufen um die Geschäftsführung zu beraten. Es soll eine professionelle Basis entstehen. Die Bayerische wird weiterhin Thomas Heidel in den Aufsichtsrat entsenden. Herr Heidel ist Wirtschaftsprüfer. Das Präsidium des e.V.s hat die Entscheidung getroffen, dass es einen Beauftragten des Präsidiums gibt, der sich um die Belange der KGaA kümmern soll“, sagte Gräfer.

Demnach wird die Bayerische eine Brückenfinanzierung bereitstellen, um dem Verein in der aktuell angespannten finanziellen Situation zu helfen. Wenn die Mitgliederversammlung in einem der kommenden Jahre zustimmt, könnte das Darlehen in Vereinsanteile umgewandelt werden. Kein weiteres Wort über die Höhe der Hilfe; Insider wollen wissen, dass eine Summe von 2 Millionen Euro im Gespräch ist.

Der Optimismus von Martin Gräfer zündete. Hoch motiviert, wie ihn seine Umwelt in Bezug auf das Engagement bei dem TSV 1860 München kennt, sagte er: „Es gibt keine Garantien, aber der Neustart ist eine Chance. Die Rahmenbedingungen sind anders als die der Vergangenheit: Fragen Sie mich in einem Jahr noch einmal, ob ich meinen Optimums noch besitze oder verloren habe“, sprach es und setzte sich wieder.

Ein weiteres Highlight in der Rettung in letzter Not, zeigte die Allianz. Sie gab bekannt, dass sie auf Ansprüche gegen den Verein verzichtet. Danach sollten die 1860er Löwen aus der Allianz-Arena ausziehen. Wie auch die VW-heute online berichtet, liegt ein Schreiben vor, in dem es heißt, dass die Allianz vollständig auf die erworbenen Werberechte des Arena-Vertrags verzichtet, solange der TSV 1860 in der 4. und 3. Liga spielt. Und weiter: „Auch im Falle von Wiederaufstiegen in die ersten beiden Ligen verzichtet die Allianz auf einen Großteil der erworbenen Werberechte.” Im Klartext bedeutet das, dass die Allianz insgesamt auf Werberechte von 4 bis 6 Millionen Euro verzichtet - abhängig vom sportlichen Erfolg.

Keine Rückkehr in die Allianz Arena
Das bedeutet allerdings nicht, dass die 1860er nach einem möglichen Wiederaufstieg in die zweite oder gar erste Bundesliga auch in die Allianz Arena zurückkehren könnte. Das wurde während der Pressekonferenz deutlich. Aber auch der Ausspruch der Allianz: „Die Rettung von 1860 liegt der Allianz am Herzen, und wir haben gerne geholfen. Wir wünschen den 1860ern, dass sie wieder in die zweite und erste Liga zurückkehren. München verdient zwei starke Fußballvereine.”

Dazu erklärte Markus Fauser, dass derzeit das dringendste Ziel der 1860er sei, in der laufenden Saison wieder den Aufstieg zu schaffen. In einem solchen Fall müsste man sich nach Alternativen umsehen. Es gäbe verschiedene Optionen. In der dritten Liga würde man auch im Grünwalder Stadion spielen.

Am Wochenende vor der Pressekonferenz war noch die Rede vom sogenannte „Trikotgate“, weil in letzter Minute die Trikotpräsentation vom TSV 1860 München abgesagt wurde. Da lag die Einigung des Sponsors die Bayerische nicht mit dem jordanischen Investor in weiter Ferne. Das Schicksal des blauen Löwenlogos (der Bayerischen) auf dem 1860er Trikot war ungewiss und sollte möglichweise sogar kostenfrei Bestand behalten.

Rettung und doch noch ein paar Unklarheiten
Nachdem die 1860er Löwen in vergangenen Fußballsaison den Ligaerhalt nicht schafften und jetzt in die sogenannte Bayernliga abstiegen, bestand auch der Sponsor-Vertrag zwischen dem TSV 1860 München und der Bayerischen nicht mehr. Mit dem Fortfall des Sponsorings der Bayerischen drohte den 1860er die Pleite. – Viele Ungereimtheiten zwischen den Zeilen, die nun durch die tatkräftige Unterstützung der beiden Versicherer vom Tisch zu sein scheint. (-el / www.bocquel-news.de)

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