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Die AllianzGI zahlt 6 Milliarden US-Dollar Strafe

19. Mai 2022 - Die US-Börsenaufsicht, die Securities and Exchange Commission klagten Allianz Global Investors und drei leitende Fondsmanager wegen Betrugs an, nachdem Structured-Alpha-Fonds der Allianz Global Investors während des Corona-Crashs Milliarden von US-Dollar verloren haben. Die Allianz machte jetzt ein Schuldeingeständnis.

Die Allianz Global Investors (www.allianzgi.com/) und drei seiner leitenden Fondsmanager wurden in den USA wegen Betrugs angeklagt. Laut der Anklage haben sie Risiken im Zusammenhang mit den Structured-Alpha-Strategien des Unternehmens vertuscht.

Die Structured-Alpha-Fonds hatten in Folge des Börsen-Crashs im Frühjahr 2020 mehrere Milliarden US-Dollar verloren und mussten geschlossen werden. Das Unternehmen wurde daraufhin von US-Pensionsfonds, die in die Fonds investiert hatten, verklagt. Zudem leitete das US-Justizministerium eine Untersuchung ein. Die jetzt bekannt gegebenen Zahlungen beruhen auf einem Vergleich, den die Allianz-Tochter mit den Bundesstaatsanwälten in New York geschlossen hat.

Nun ist die Allianz ist zu einem Schuldeingeständnis bereits. Damit kommen auf die Allianz-Tochter AGI neben den Entschädigungen an Investoren in Milliardenhöhe noch Zahlungen an US-Behörden von ungefähr 850 Millionen US-Dollar (mehr als 806 Millionen Euro) zu.

Erst vor kurzem hatte die Allianz noch angekündigt, die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in den USA mit Großinvestoren sowie für mögliche behördliche Strafzahlungen auf insgesamt 5,6 Milliarden Euro (rund 5,9 Milliarden US-Dollar) zu erhöhen. Nun zeigt sich zumindest im Streit mit den US-Bundesbehörden eine neue Entwicklungen.

Wie die Allianz jetzt mitteilte, sind die US-Ermittlungen gegen Allianz Global Investors (AGI) zu einem Abschluss gekommen. Der Streit um die Structured Alpha Fonds der Allianz-Tochter geht demnach mit einem Schuldeingeständnis des Unternehmens zu Ende.

US-Behörden stellen Ermittlungen ein
Im Rahmen eines Vergleichs wird AGI zugeben, gegen einschlägige US-amerikanische Wertpapiergesetze verstoßen zu haben und sich des Wertpapierbetrugs schuldig bekennen. Die Ermittlungen der US-Börsenaufsicht und des US-Justizministeriums wiederum finden damit ein Ende.

Kriminelles Fehlverhalten einiger Personen
Der leitende Portfoliomanager der Structured-Alpha-Einheit, Grégoire Tournant, soll laut Anklage für den Betrug verantwortlich und erhielt Unterstützung von Co-Manager Trevor Taylor und Stephen Bond-Nelson. Die Allianz weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das kriminelle Fehlverhalten in Sachen „Structured Alpha Fonds“ lediglich auf diese wenigen Personen in der Abteilung für Strukturierte Produkte der AGI beschränkt war. Sie seien auch nicht mehr beim Unternehmen beschäftigt.

Des Weiteren habe die Untersuchung des US-Justizministeriums keinerlei Hinweise auf Kenntnis von oder Beteiligung an dem Fehlverhalten bei der Allianz SE oder einem anderen Unternehmen der Allianz Gruppe ergeben.

Strafmaßnahmen gegen AGI
Das Schuldeingeständnis der Allianz hat zur Folge, dass der US-amerikanische Arm der AGI nach Ablauf einer Übergangsfrist für zehn Jahre von der Beratung von in den USA registrierten Investmentfonds und bestimmten Arten von Pensionsfonds ausgeschlossen wird. Die Geschäftsaktivitäten der Anlageverwaltung PIMCO (www.pimco.com/en-us) und der Allianz Life U.S. (www.allianzlife.com/) sollen dank Ausnahmegenehmigungen nicht beeinträchtigt werden.

AGI U.S. zahlt außerdem zur Kompensation sowohl 174 Millionen US-Dollar (knapp 165 Millionen Euro) an das US-Justizministerium sowie 675 Millionen US-Dollar (rund 640 Millionen Euro) an die US-Börsenaufsicht. Die an die US-Behörden zu zahlenden Beträge und die Entschädigungen für Investoren sind nach Allianz-Information bereits vollständig in den Rückstellungen für 2021 und für das erste Quartal 2022 in Höhe von insgesamt 5,6 Milliarden Euro (rund 5,9 Milliarden US-Dollar) enthalten.

Zehn Jahre keine Fonds in den USA
Die SEC - Abkürzung für US Securities and Exchange Commission also die Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde der USA - hat außerdem entschieden, dass AllianzGI für die nächsten zehn Jahre nicht mehr für die Erbringung von Beratungsdienstleistungen für in den USA registrierte Investmentfonds qualifiziert ist und die Erbringung dieser Fondsdienstleistungen einstellen wird. Die SEC hat eine kurze Übergangsfrist eingeräumt, um diese Dienstleistungen auf ein anderes Unternehmen zu übertragen. Dabei handelt es sich um Voya Financial.

Jetzt langfristige strategische Partnerschaft
Das von der AGI U.S. verwaltete Vermögen über rund 120 Milliarden US-Dollar (mehr als 113 Milliarden Euro) soll auf einen US-Partner übertragen werden. Wie die Allianz dazu mitteilt, hat sie dazu bereits ein Memorandum of Understanding über eine langfristige strategische Partnerschaft unterzeichnet. Allerdings seien von der Übertragung nicht erfasst jegliche Aktivitäten der Abteilung für Strukturierte Produkte, die bereits aufgelöst wurde. Als Gegenleistung für die Übertragung erhält Allianz Global Investors demnach eine Beteiligung an der erweiterten Einheit sowie langfristige globale und wechselseitige Vertriebsvereinbarungen. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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