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Konzepte und Kriterien

Deutschlands bekannte Kryptobank Nuri insolvent

11. August 2022 - Liquidität und Krypto-Crash: Die Nuri GmbH, das in Berlin ansässige FinTech mit früherem Namen Bitwala, gehört zu den prominentesten FinTech-Anbietern der vergangenen Jahre. Am Mittwoch stellte das Unternehmen, das der Neobank zuzuordnen ist, einen Insolvenzantrag.  Mehr als 500.000 Kunden sind betroffen.

Deutschlands bekannteste Kryptobank, die Neobank Nuri (https://nuri.com/de/bank/) ist insolvent. Als Gründe für das Scheitern des Unternehmens gab Nuri an, unter dem derzeit akuten makroökonomischen Druck gelitten zu haben, der dazu führte, dass sich die öffentlichen, aber auch privaten Kapitalmärkte abkühlten. Darüber hinaus hätten die Turbulenzen am Kryptomarkt, einschließlich größerer Ausverkäufe von Kryptowährungen, der Implosion des Terra-Protokolls, der Insolvenz von Celsius und das Scheitern anderen großen Kryptofonds, auch das Geschäft von Nuri erheblich beeinträchtigt.

Das FinTech Nuri, das selbst keine Banklizenz hat und für das die Solarisbank im Hintergrund die Konten führt, betont aber, dass die Einlagen der Kunden und die Kryptoassets sicher seien. Die Kryptowallets würden von der Solaris Digital Assets als Treuhänder oder „Custodial" verwaltet. Bei den sogenannten „Non-custodial Wallets" besitzt der Nutzer die Schlüssel und Seed-Phrasen zur Verwahrung selbst.

Kryptowährungen haben in den vergangenen Monaten eine deftige Bauchlandung erlebt, Schockwellen aus den USA, wo erste Plattformen und Stablecoins eingebrochen sind, haben rund um den Globus das Vertrauen in die alternative Assetklasse ramponiert. Mit Nuri hat nun auch ein deutscher Pionier der Kryptoszene für Unmut bei Anlegern gesorgt. Mit dem Insolvenzantrag stellen sich für die zahlreichen Anleger beim FinTech aus Berlin diverse Fragen.

Schließlich erläuterte Nuri, dass das nun eingeleitete Insolvenzverfahren die beste Lösung sei, um einen langfristig erfolgreichen Sanierungsprozess zu durchlaufen.

Nuri hatte um neue Finanzierungen gerungen
Die Neobank versuchte schon seit Monaten, neue Geldgeber oder einen Käufer zu finden, blieb bei den Bestrebungen aber erfolglos, wie der jetzt eingereichte Insolvenzantrag zeigt. Nach eigenen Angaben zählen die Berliner rund eine halbe Million Kunden. Über die Nuri-App lassen sich Kryptowährungen handeln, außerdem erhalten die Nutzer ein Bankkonto.

Kundenvermögen sicher
Im Hintergrund fungiert das Fintech Solaris als Bankpartner. Da dort auch die Kundenvermögen liegen, droht den Endkunden keine Gefahr. Nuri schrieb in der offiziellen Pressemitteilung, dass der eingereichte Insolvenzantrag nicht die Servicedienstleistungen von Nuri oder die Einlagen und Investments von Kunden beeinträchtigen wird.

Die Berliner Kanzlei Dr. Späth & Partner – insbesondere Walter Späth, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht - vertritt einer FAZ-Meldung zufolge Nuri-Kunden, deren Geld in den USA eingefroren ist. Hierbei gehe es auch um Schadenersatzansprüche gegen das Berliner FinTech selbst. „Da haben wir durchaus erste Anhaltspunkte gefunden", erläutert der Fachanwalt im Gespräch mit der FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Wie es heißt, klären der Anwalt und sein Team derzeit, ob Nuri-Kunden des Bitcoin-Ertragskontos darüber aufgeklärt wurden, wer überhaupt ihr Vertragspartner war. Und ob Nuri das Konzept von Celsius Network ordnungsgemäß überprüft hat, bevor es seine Kunden an das KryptofinTech in den USA vermittelt hat. „Außerdem stellt sich die Frage, ob Nuri seine Kunden über die wahrscheinlich erhaltene Rückvergütung für die Vermittlung informiert hat", sagte Rechtsanwalt Dr. Späth. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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