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Konzepte und Kriterien

Deutschland-Rente: weder neu noch praxisgerecht

1. Februar 2016 - Von der Deutschland-Rente hält Walter Riester nichts. Das machte der Namenspatron der Riester-Rente bei einer Tagung der Versicherungs-gruppe die Bayerische deutlich. Die Bayerische engagiert sich für Riesters staatlich geförderte Privatvorsorge und gründete „pro Riester“ mit.

Den jüngsten Vorschlägen einer „Deutschland-Rente“ erteilt der frühere Bundesarbeitsminister Walter Riester (Foto) eine Absage: „Das einzig Neue daran ist der Name“, sagte er auf einer Veranstaltung der Versicherungsgruppe die Bayerische (www.diebayerische.de) in Heidelberg. „Die Idee selbst ist uralt und wurde bereits in der Vergangenheit als nicht praxisgerecht verworfen.“ Zudem sei eine neue staatlich verwaltete Rente nicht zum Nulltarif zu haben, wie behauptet, sondern verursache natürlich auch Kosten, die die Gemeinschaft der Rentenversicherten und Steuerpflichtigen zu begleichen habe, so Riester: „Der wunde Punkt der Deutschland-Rente ist das Problem, dass die Rentenversicherung als Träger nicht in der Lage ist, den Vertrieb des Produktes zu übernehmen. Denn man muss die Menschen aktiv davon überzeugen, Rückstellungen fürs Alter zu bilden.“ Sonst fehle jedem Altersvorsorgeprodukt die Akzeptanz bei den Bürgern. Und eine neue „Zwangsrente“ sei politisch nicht durchsetzbar.

Diese Deutschland-Rente als Alternative zur Riester-Rente hatten Ende vergangenen Jahres der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) und Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) gefordert.

Während der Tagung der Bayerischen hielt Walter Riester dagegen, denn aktuell sei die staatlich geförderte private Altersvorsorge die beste Möglichkeit, freiwillig vorzusorgen: „Sie leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dem zunehmenden Problem von Altersarmut vorzubeugen“, sagte der frühere Bundesarbeitsminister in Heidelberg. „Es gibt in Deutschland kein Sparen fürs Alter, das nur annähernd so gut auf die Lebenswirklichkeit der Menschen eingeht und die Breite der Bevölkerung einbezieht.“

Riester-Rente mit über 16 Millionen Nutzern ein Erfolgsmodell
Die nach ihm benannte Riester-Rente sei mit über 16 Millionen Nutzern ein Erfolgsmodell. Sie biete eine einzigartige Kombination von maximaler Sicherheit, hoher Attraktivität für die Versicherten und beziehe zudem die Beschäftigten ein. Walter Riester verteidigt das von ihm konzipierte Angebot auch gegen jüngste Kritik: „Die Förderkriterien würde ich heute exakt genauso wieder festlegen.“

Der Vorwurf mangelnder Rendite oder höherer Kosten sei ungerechtfertigt: „Die Riester-Rente rechnet sich durch die hohen staatlichen Zuschüsse für jeden. Unterm Strich ist damit die Rendite für die Bürger unübertroffen. Besserverdienende können zudem die Steuervorteile nutzen.“

Der frühere Bundesarbeitsminister begrüßt außerdem die Initiative „pro Riester“ (www.proriester.de), die sich Aufklärung von Fachleuten und Verbrauchern zu diesem Thema auf die Fahnen geschrieben hat. „Die Riester-Rente ist eine wunderbare Lösung, etwas für die eigene Altersversorgung zu tun“, sekundiert Martin Gräfer (Foto), Vorstand der Versicherungsgruppe die Bayerische. Und Walter Riester ergänzt: „Diese Aufklärungskampagne hilft, sich mit dem Thema zusätzlicher Altersvorsorge zu beschäftigen und die Chancen einer geförderten Rente herauszuarbeiten. Eine zusätzliche private Altersvorsorge ist unabdingbar, um bei steigender Rentendauer die eigenen Lebensansprüche zu ermöglichen.“

Aufforderung zum Dialog bei der Initiative „pro Riester“
Übrigens wurde die Initiative „pro Riester“ wurde von der Bayerischen und dem Softwareunternehmen Softfin (www.softfin.de) gegründet. „pro Riester“ wendet sich eigenen Angaben zufolge mit Informationen sowohl an Vermittler, Journalisten, Medienvertreter als auch an Verbraucherschützer. Dabei will die Initiative auch für eine kritische Auseinandersetzung mit den Themen rund um Riester-Rente als Diskussionspartner zur Verfügung stehen. (-el / www.bocquel-news.de)

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