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Deutsche Kunden sind deutlich skeptischer

21. September 2021 - Weltweit befragte das Beratungsunternehmen Capco 14.000 Kunden im Rahmen seiner globalen Versicherungs-Studie zu den digitalen Megatrends der Versicherungsbranche. Eines der Ergebnisse: Die Skepsis hiesiger Versicherungsnehmer erfordert einen Spagat zwischen neuen Services, Tools und etablierten Kanälen.

Eine neue Kundenumfrage von Capco (www.capco.com) erfasst die Einstellung von Kunden in 13 wichtigen Märkten zu den digitalen Megatrends der Versicherungsbranche. Capco, firmierend als The Capital Markets Company N.V., ist eine weltweit tätige Management- und Technologieberatung für die Finanzdienstleistungsbranche. Capco fragte weltweit 14.000 Kunden zu ihren Befindlichkeiten zu Hyperpersonalisierung, Digitalisierung und Verbraucheraufklärung. Die Befragten stimmten zu, dass dies aktuell die wichtigsten Prioritäten der Versicherungsbranche sind.

Deutsche Kunden sind im internationalen Vergleich jedoch deutlich skeptischer, wenn es darum geht, persönliche Daten preiszugeben und teilen auch den starken Fokus auf digitale Kanäle nicht uneingeschränkt.

Die internationale Versicherungsbranche hat die Möglichkeit, durch den wirtschaftlichen Aufschwung der Schwellenländer weiteres Wachstum zu erzielen, da beim Abschluss von Versicherungsprodukten Nachholeffekte zu erwarten sind.

Unabhängig davon hat Capco drei strategische Themen identifiziert, die für Versicherer in den nächsten Jahren besonders im Fokus stehen müssen:

  1. verstärkte Aufklärung über Versicherungsprodukte,
  2. die Hyper-personalisierung von Versicherungsangeboten sowie
  3. das verbesserte digitale Kundenerlebnis bietet Versicherern die Möglichkeit, die Kundenbindung zu intensivieren und bessere Ergebnisse zu erzielen.

Durch die damit verbundene Möglichkeit eines deutlich effektiveren Cross-Sellings können Versicherungsunternehmen ihre Markenbekanntheit steigern, die Kundenbindung ausbauen und wiederkehrende Umsätze generieren.

Asiaten an digitalen Lösungen besonders interessiert
57 Prozent der global befragten Teilnehmer wünschen sich ein besseres Online-Erlebnis von ihrem Versicherer. Teilnehmer in Brasilien (68 Prozent) und APAC (81 Prozent) sind digitalen Versicherungslösungen gegenüber besonders aufgeschlossen. In Deutschland gaben nur 41 Prozent an, sich bessere digitale Services zu wünschen.

Nicht einmal die Hälfte der Befragten in Deutschland wollen Apps nutzen
Ein ähnliches Bild zeigt sich laut Ansicht der Capco-Experten auch bei der Bereitschaft zur Nutzung von Apps oder Plattformen, auf denen Versicherungs- und Finanzdienstleistungen gebündelt angeboten werden. In den APAC-Staaten – dazu gehören Brunei, Indonesien, Japan, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar und die Volksrepublik China - gaben 82 Prozent der Versicherungsnehmer an, eine solche App in Erwägung zu ziehen. In Deutschland hingegen waren es nur 47 Prozent. Eine ähnliche skeptische Haltung konnte bei den Kunden anderer Industriestaaten in Europa und Nordamerika festgestellt werden.

„Hyperpersonalisierung“ – globaler Wachstumstreiber?
Fast drei Viertel aller global befragten Teilnehmer würden in irgendeiner Form persönliche Daten weitergeben, um günstigere Versicherungsprämien zu erhalten (72 Prozent): Sei es durch Fitness- und Gesundheitsdaten (33 Prozent), intelligente Geräte für den Wohnraum (32 Prozent) oder Wearable Tech wie Smartwatches (29 Prozent). Die individualisierten Tarife werden im Zuge zunehmender Vernetzung als wichtiger Wachstumstreiber aber auch als Mittel zur Kundenbindung von morgen gehandelt. Gleichzeitig gelten sie als Einfallstor neuer Wettbewerber, etwa aus dem Bereich der Big-Techs.

Deutsche zeigen über alle Altersgruppen hinweg eine deutlich geringere Bereitschaft, Transparenz über die eigenen Daten zu gewähren. 34 Prozent schließen eine Weitergabe der verfügbaren persönlichen Daten kategorisch aus. In China liegt diese Zahl bei lediglich 13 Prozent.

Industriestaaten bergen Herausforderungen für Versicherer
Die sichtbare Polarisierung in den Bereichen Datennutzung und Digitalisierung zwischen Industriestaaten und Emerging Markets stellt Versicherer vor Herausforderungen. Capco Partner Dr. Thomas Zwack betont: „Die Skepsis hiesiger Versicherungsnehmer erfordert einen Spagat zwischen neuen Services, Tools und etablierten Kanälen. Viel stärker als in Asien müssen die europäischen Größen darauf achten, beide Welten zu bedienen. Das ist mit Kosten verbunden und eröffnet spezialisierten InsurTechs Chancen in bestimmten Nischen.“

Ein durchgehendes Problem der Branche sei aber auch die Unkenntnis gegenüber den Produkten und notwendigen Leistungen. Mehr als ein Drittel der Befragten fühlt sich nicht gut über Versicherungen und die heute verfügbaren Produkte informiert. Diese Ansicht findet sich bei Frauen noch stärker als bei Männern. Mangelnde Branchenkenntnis ist laut Studie der Hauptgrund dafür, dass Menschen unversichert bleiben. Zwack betont: „Digitale Kanäle bieten naturgemäß bessere Cross-Selling Potentiale wie auch Aufklärungsmöglichkeiten zu Produkten. Versicherer weltweit sollten versuchen, diese Lücke mit interaktiven Lösungen zu schließen.“ (-el / www.bocquel-news.de)

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