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Konzepte und Kriterien

Das Sicherheitsbedürfnis der Anleger steigt wieder

11. Februar 2016 - War noch im vergangenen Jahr ein Trend zu mehr Flexibilität im Anlegerverhalten erkennbar, wächst jetzt wieder das Sicherheitsbedürfnis der Sparer. Das Sparbuch und die Lebensversicherung erfreuen sich weiter hoher Beliebtheit, und die Angst vor einer Inflation steigt.

Das Thema Sicherheit steht bei deutschen Anlegern wieder ganz klar an erster Stelle. Zu dieser Einschätzung kommt eine repräsentative Studie zum Anlageverhalten der Deutschen, die die Gothaer Asset Management AG (GoAM – www.gothaer-asset-management.de) von der forsa Politik- und Sozialforschung (www.forsa.de) im Januar 2016 durchführen ließ.

Renaissance der Kapitallebensversicherung bei Sparern
Für 54 Prozent der Bundesbürger ist die Sicherheit wieder das entscheidende Kriterium bei der Geldanlage, im Vorjahr waren es mit 43 Prozent noch deutlich weniger, so die Aussage der Gothaer Asset Management AG (Grafik zum Verbrößern bitte anklicken). Flexibilität wünschen sich danach heute noch 31 Prozent, eine hohe Rendite sei nur für acht Prozent wichtig. Dies spiegele sich auch in der Auswahl der Anlageformen wider: 48 Prozent der Befragten lassen sich auch von niedrigen Zinsen nicht abschrecken und setzen auf das Sparbuch. Bausparverträge und Lebensversicherungen erfreuten sich ebenfalls großer Beliebtheit. Das Interesse an Lebensversicherungen habe sogar noch zugenommen, 34 Prozent der Deutschen setzten auf eine Kapital-Lebensversicherung, im Vorjahr waren es 30 Prozent.

Interesse an Immobilien wächst weiter
Zugenommen hat der Studie zufolge auch das Interesse an Immobilien. 30 Prozent der Befragten nutzen diese Anlageform, im Vorjahr waren es noch 25 Prozent. Christof Kessler (Foto: Gothaer), Vorstandssprecher der GoAM, erklärt dazu: „Die Deutschen sind offensichtlich durch die anhaltende Krise verunsichert und streben nach Sicherheit. Dabei nehmen sie geringe Renditen oder inflationsbereinigt sogar negative Zinsen billigend in Kauf.“

Alternativen sind bekannt
Nach Anlageformen mit höherer Renditeerwartung gefragt, nennen 28 Prozent der Befragten Aktien und Fonds, so die Studie. Höhere Gewinne versprechen sich die Deutschen auch von Immobilienanlagen, diese wurden von 22 Prozent als renditestark genannt. Dementsprechend investiert jeder Fünfte in Fonds, die direkten Aktieninvestments haben von 15 auf 18 Prozent leicht zugelegt. 15 Prozent der Befragten legen derzeit gar kein Geld an.

Bei der Fondsanlage setzen die Deutschen weiter auf Diversifikation, zeigt die Untersuchung Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Anzahl der Befragten, die in sechs oder mehr Fonds investieren, deutlich erhöht: Mittlerweile seien es 16 Prozent, 2015 waren es nur neun. 14 Prozent der Deutschen hätten inzwischen vier oder fünf verschiedene Fonds im Depot, zwei bis drei Fonds besitzen 40 Prozent der Bundesbürger.

Plädoyer für Mischfonds
„Dieses Ergebnis zeigt, dass viele Anleger die Bedeutung der Diversifizierung erkannt haben und Chancen und Risiken breiter streuen. In der Niedrigzinsphase können gerade Mischfonds die Schwankungen des Börsenmarktes über eine breite Diversifikation ausgleichen, ohne auf Rendite zu verzichten. Ihr großer Vorteil ist, dass sie sich durch ihre vielen Standbeine an das wechselhafte Marktgeschehen erheblich besser anpassen können als reine Aktienfonds – durch die Streuung sinkt das Risiko“, kommentiert Christof Kessler das Ergebnis. „Zu dieser aktiven Steuerung der Aktienquote ist aber auch bei den Mischfonds eine intensive und regelmäßige Analyse der Kapitalmärkte unablässig, nur so kann auf kurzfristige Marktschwankungen angemessen reagiert werden. Wer dazu keine Zeit oder Muße hat, sollte diese Aufgabe Experten überlassen. Anleger können davon insbesondere über unsere drei vermögensverwaltenden „Comfort-Fonds“ profitieren, die sich im letzten Jahr sehr gut entwickelt haben.“

Inflationsängste nehmen zu
Die zunehmende Verunsicherung der Anleger zeigt sich auch bei der Angst vor einer Inflation, die seit Jahren stetig zunimmt, kommentiert die Gothaer. 63 Prozent der Befragten befürchten aktuell, dass es zu einem starken Preisanstieg und zu einer Entwertung der Geldanlagen kommt,  2015 waren es 55 Prozent, 2014 noch 44 Prozent. Die Sorge um einen sinkenden Lebensstandard würden über alle Altersgruppen 52 Prozent der Deutschen hegen, unter den 18- bis 29-Jährigen befürchten demnach sogar 65 Prozent, dass ihre Geldanlagen später nicht ausreichen, um ihren jetzigen Lebensstandard zu halten. Deutlich gestiegen seit in den letzten drei Jahren auch die Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone. Mittlerweile treibe 39 Prozent der Bürger diese Sorge um, im Vorjahr waren es 30 Prozent, 2014 nur 10 Prozent.

Scheu vor Veränderungen
Auch wenn die Deutschen es als zunehmend schwierig ansehen, ihre Ziele bei der Altersvorsorge zu erreichen, scheuen sie doch vor Veränderungen zurück, lautet der Befund. Nur acht Prozent der Befragten planten, ihre Geldanlagen in nächster Zeit umzuschichten. 88 Prozent halten hingegen an ihrem bestehenden Portfolio fest. Dementsprechend ist auch die Risikobereitschaft wieder gesunken: Nur noch 19 Prozent der Befragten wären bereit, zugunsten einer höheren Rendite auch ein höheres Risiko einzugehen. 2015 waren es noch 24 Prozent. Etwas risikofreudiger seien Männer, bei denen aktuell jeder Vierte bereit sei, ein höheres Risiko einzugehen. (hp / www.bocquel-news.de)

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