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Credit Suisse: Von einstiger Größe zur Systemrelevanz

20. März 2023 - Die Credit Suisse, gegründet im Jahr 1856, war einst eine der größten und erfolgreichsten Banken der Welt. Doch jahrelanges Missmanagement und Risikogeschäfte haben nicht nur ihr Ansehen schwer beschädigt. Hinzu kam die Angst vor einer möglichen weltweiten Bankenkrise, die mit einer Finanzkrise die Bank in den Abwärtsstrudel riss.

Ein Grund für das Versagen des Managements der Credits Suisse (www.credit.suisse.com) war laut dem „Tages-Anzeiger" die Abzockermentalität in der Führungsetage.

Die Top-Manager haben seit 2013 insgesamt 32 Milliarden Franken an Boni erhalten, während die Bank kumuliert 3,2 Milliarden Franken Verlust machte.

Doch auch die Behörden haben scheinbar versagt. Die Schweizer Nationalbank, die Finanzaufsicht und die Regierung hätten spätestens seit Herbst kritische Fragen stellen müssen, um die Bank noch zu retten. Doch sie schauten tatenlos zu, wie die Credit Suisse unaufhaltsam auf den Eisberg zusteuerte.

Die Credit Suisse gehörte bis zuletzt zu den 30 systemrelevanten Banken der Welt und war international vernetzt. Ihr Scheitern könnte andere mitreißen, weshalb sie als „too big to fail" eingestuft wurde und besonderen Sicherheitsauflagen unterliegt. Trotzdem ist die Bank kleiner als ihr Schweizer Rivale UBS (www.ubs.com), deren Bilanzsumme fast doppelt so groß wie die der Credit Suisse ist.

Für Sparer und Kunden der Bank stellt sich die Frage, wie ihre Ersparnisse abgesichert sind. In Deutschland sind Spareinlagen bis zu 100.000 Euro pro Person gesetzlich geschützt. Fast alle Kreditinstitute sichern jedoch freiwillig weit über das gesetzliche Maß hinaus Kundengelder ab. Bei privaten Banken sind pro Kunde in der Regel mindestens 750.000 Euro Einlage pro Bank geschützt, bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken liegen die Sicherungsgrenzen noch höher.

Die Credit Suisse steht vor einer unsicheren Zukunft. Die einstige Größe hat sich zur Systemrelevanz gewandelt, doch ihre Zukunft bleibt ungewiss. Die Finanzmärkte reagieren auf die angeschlagene Bank. Weltweit fallen die Kurse sichtlich. Jetzt wollen die Europäische Zentralbank (www.ecb.europa.eu) und andere Staatsbanken ihre Liquiditätsvorsorge deutlich stärken. Die Bundesregierung und Aufsichtsbehörden betonen die Widerstandsfähigkeit des deutschen und europäischen Finanzsystems. (-ver / www.bocquel-news.de)

 

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