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Konzepte und Kriterien

Bis zu 40 Prozent Prämie zurück bei Schadenfreiheit

28. August 2014 - Nach dem Friendsurance-Prinzip erhalten Versicherte bei Schadenfreiheit Teile des Beitrags zurück. Die Alecto GmbH kann den Service bisher für rund die Hälfte des Marktes von Haftpflicht-, Hausrat-, Rechtsschutz- und Elektronikversicherungen anbieten.

Tim KundeJahrelang Beitrag zahlen und keine Leistung in Anspruch nehmen, das ärgert viele Versicherte. Die Schadenfreiheit wird nicht honoriert. Das zu ändern, hat sich die Berliner Alecto GmbH auf die Fahnen geschrieben. Sie hat bereits vor geraumer Zeit das Friendsurance-Prinzip (www.friendsurance.de) ersonnen (siehe "Unnütze" Zahlung der Versicherungsprämie nervt), und ist dabei, dies erfolgreich umzusetzen, wie Geschäftsführer Tim Kunde (Foto: Pfeifer) am 27. August in Berlin erläuterte.

Und das funktioniert so: Bei Friendsurance werden Versicherte derselben Versicherungsart zu Gruppen zwischen vier und 16 Mitgliedern zusammengeschlossen. Von der Versicherungsprämie, beispielsweise 100 Euro, fließt ein Teil weiter an den Versicherer (beispielsweise 60 Euro), ein zweiter Teil in einen Gruppentopf (rund 36 Euro) und ein kleiner Teil (circa 4 Euro) an einen Spezialversicherer, die Hübener Versicherung Ag, Hamburg (www.huebener-ag.eu). Die Abzweigung eines Teils der Prämie in der Gruppentopf wird durch die Erhöhung der Selbstbeteiligung des Versicherten finanziert. Wenn in der Gruppe innerhalb eines Jahres kein Schaden passiert oder nur geringe Schäden unterhalb der Selbstbeteiligung vorliegen, erfolgt im Januar des folgenden Jahres eine Rückzahlung an alle Gruppenmitglieder. Kleine Schäden werden aus der Selbstbeteiligung bezahlt. Bei größeren Schäden springt das Versicherungsunternehmen ein. Der Spezialversicherer als Stopp-Loss-Versicherer stellt sicher, dass die Gruppenmitglieder nicht zuzahlen müssen, wenn der Gemeinschaftstopf leer ist.

Friendsurance_infografik

Nach Angabe von Tim Kunde sind auf diese Weise Prämienrückzahlung bis zu 40 Prozent des Jahresbeitrags möglich. Anfang 2013 bekamen rund 90 Prozent der Friendsurance-Kunden Beitragsanteile zurückgezahlt.

Auch Versicherer profitieren
Nach Angaben des Unternehmens kooperiert Friendsurance bereits mit den meisten Versicherungsunternehmen in Deutschland, darunter Alte Leipziger (www.alte-leipziger.de), Arag (www.arag.de), Ergo (www.ergo.de), Roland (www.roland-rechtsschutz.de) und R+V (www.ruv.de). Die beteiligten Unternehmen deckten ungefähr die Hälfte des Marktes ab. Aktuell bewege sich die Zahl der Kunden im fünfstelligen Bereich, Tim Kunde rechnet aber damit, dass zum Jahreswechsel 2014/2015 eine sechsstellige Marke erreicht sein wird. Nach Angaben von Geschäftsführer Kunde profitieren die Versicherer von der Auslagerung des Managements für kleine Schäden sowie von einem nennenswerten Rückgang des Versicherungsbetrugs. Die Alecto GmbH, die als Makler zugelassen ist, tätigt eigenes Neugeschäft und kooperiert auch mit anderen Maklern. Das Unternehmen ist mit ausgebildeten Versicherungskaufleuten in der Schadenregulierung tätig und finanziert sich aus Abschluss- und Bestand-Courtagen.

Auch für Bestandsverträge
Neu ist, dass auch Kunden mit bestehenden Verträgen Friendsurance beitreten können. Dabei ist nicht Bedingung, dass die Gruppenmitglieder alle bei einem Versicherer oder in einem Tarif versichert sind. Friendsurance setzt mit seinem Prinzip vor allem auf junge preisbewusste Kunden, die auch Freunde, Bekannte und Familienangehörige oder Netzwerk-Bekannte einladen, der Gruppe beizutreten. Versicherte können jederzeit flexibel Gruppenmitglieder hinzufügen, austauschen oder abwählen. Werden Versicherungen direkt bei Friendsurance abgeschlossen, sind sie bereits kostenlos in die Police integriert. Interessierte können sich auch von Friendsurance Gruppen generieren lassen.

Für die Zukunft hält Tim Kunde die Ausdehnung des Friendsurance-Prinzips auf weitere Versicherungen, beispielsweise auf die Kfz-Versicherung für möglich, ebenso wie auf ausländische Märkte. (hp / www.bocquel-news.de

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