2. Dezember 2022 - Die Rahmen-Bedingungen für das Neugeschäft der privaten Krankenversicherung – vor allem in der Vollversicherung – sind schwierig - vor allen wegen den Corona-Zeiten und den Zeiten des Niedrigzinses im Jahr 2021. Dennoch verzeichnete die Vollversicherung beim Brutto-Wachstum weitere Neuverträge mit 5.823 Personen auf 294.338.
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Die Krankenversicherer der Debeka, Arag, Axa und HanseMerkur sind die Bestandsgewinner. Netto, unter Berücksichtigung der Abgänge, sank die Anzahl der vollversicherten Personen dennoch insgesamt zum wiederholten Mal. Russel Kemwa, Pressesprecher der Assekurata Rating-Agentur GmbH (www.assekurata.de) analysierte die Ergebnisse aus dem Jahr 2021. Zählte die PKV im Jahr 2020 marktweit noch 8.723.176 Vollversicherte, waren es 2021 mit 8.716.776 rund 0,1 Prozent weniger. Zumindest haben allerdings 10 der insgesamt 32 analysierten privaten Krankenversicherer unterm Strich noch Versicherte hinzugewonnen.
Dabei hat die Debeka ihren Vollversichertenbestand am deutlichsten ausgebaut. 16.713 Vollversicherte gewannen die Koblenzer im vergangenen Jahr netto hinzu. Somit was die Debeka das einzige PKV-Unternehmen, das hier ein fünfstelliges Bestandswachstum verbuchte. Ursächlich sei dafür vor allem die starke Position der Debeka im Beihilfegeschäft. Dieses Segment wuchs marktweit noch um rund 1,2 Prozent, während das Nicht-Beihilfesegment um etwa 1,3 Prozent schrumpfte. Mit deutlichem Abstand folgen die Arag (9.739) und die Axa (7.747).
Die Liste der Bestandsverlierer ist mit 21 Unternehmen wie schon in den vergangenen Jahren ungleich länger. Nachfolgend sind die fünf Gesellschaften mit dem höchsten Nettobestands-Verlust in der Vollversicherung aufgeführt.
Bestandsveränderungen in der Vollversicherung sind jedoch mit Vorsicht zu interpretieren, schreibt Russel Kemwa. So finden sich unter den „Verlierern“ viele Versicherer mit älteren Beständen beziehungsweise Versicherten. Deren Sterblichkeitsrate ist ungleich höher als bei einem jungen Kollektiv. Der Abgang durch Tod aber auch der Wechsel in den PKV kann so auch nichts über die Attraktivität im Neugeschäft aussagen.
Deutlich sticht dies zum Beispiel bei einem Vergleich zwischen der Mecklenburgische und der Allianz ins Auge. Mit einem neuen und damit recht jungen Bestand taucht erstere mit einem Zuwachs von 135 Personen in der Liste der Nettogewinner auf, während die Münchener vermeintlich zu den Verlierern zählen. Gleichwohl hat die Allianz in den vergangenen Jahren ihren Bruttozugang in der Vollversicherung kontinuierlich und deutlich gesteigert. Laut Geschäftsbericht gewann sie im vergangenen Jahr +11.381 und 2020 +10.398 Personen hinzu. Dies kompensiert bislang aber nicht die Abgänge insbesondere durch Tod oder Wiedereintritt der Versicherungspflicht.
„Da die PKV-Gesellschaften den Bruttozugang in der Vollversicherung im Geschäftsbericht nicht systematisch veröffentlichen, bleibt hier ein Informationsdefizit im Hinblick auf die marktweiten individuellen Wachstums-/Vertriebsstärken im Neugeschäft, die in der Bestandsveränderung nicht adäquat widergespiegelt werden“, sagt der Assekurata-Pressesprecher.
Nachfolgend die Auflistung der zehn größten Krankenversicherer in der Krankenvollversicherung.
Unter den Top Zehn gab es nur eine Veränderung und zwar tauschten Barmenia und Generali Kranken die Plätze. Dies erklärt sich dadurch, dass die Barmenia 2021 nur einen vergleichsweise minimalen (minus 1.051) Bestandsrückgang in der Vollversicherung hinnehmen musste, wohingegen die Generali Kranken mit einem Bestandsrückgang von minus 4.284 Personen auf Platz vier der Bestandsverlierer landete.
Unangefochten weist die Debeka den größten Vollversicherungsbestand auf und hat den Abstand zu den Verfolgern noch einmal weiter ausgebaut. Mit rund 29 Prozent entfällt mehr als ein Viertel des marktweiten Vollversichertenbestands auf die Koblenzer, womit sie einen höheren Marktanteil vereinnahmen als die folgenden drei Unternehmen Axa, DKV und Signal Iduna, die addiert lediglich auf knapp 25 Prozent kommen. (-el / www.bocquel-news.de)
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