15. Februar 2016 - Kaum begonnen – so zerronnen? So denken könnte man beim Telematik-Angebot „S-Drive“ der Sparkassen DirektVersicherung. Vor zwei Jahren als erster Anbieter – und heute als erster, der sich hiermit wieder vom Markt zurückzieht. Aber nicht für alle Zeiten, heißt es beim Management.
Telematik –bei vielen Autoversicherern hierzulande der Begriff der Stunde und der Zukunft schlechthin. Der Pionier unter den Anbietern in Deutschland, die Sparkassen DirektVersicherung (www.sparkassen-direkt.de) macht nun einen Rückzieher und steigt nach zwei Jahren mit ihrem Telematik-Tarif im Markt aus diesem Programm wieder aus. Medienberichten zufolge wurde das Angebot „S-Drive“ des öffentlich-rechtlichen Direktversicherers bereits zum Jahresende 2015 wieder eingestellt.
Jürgen Cramer (Foto), Vorstand der Sparkassen DirektVersicherung sagte gegenüber Journalisten, dass die hohen Kosten für die Technik der Grund für das derzeitige Aus des von anderen als einer der wenigen zukunftsträchtigen gepriesenen Kfz-Versicherungstarife. „Ein System, das 100 Euro pro Kunde und Jahr kostet, ist bei 440 Euro Durchschnittsprämie auf dem deutschen Autoversicherungsmarkt einfach zu teuer.“
Der Ausstieg sei umso ärgerlicher, weil man die Zufriedenheit der Kunden ausgewertet habe und vornehmlich positive Rückmeldungen erhalten habe. Cramer: „Wir haben den Tarif von den Kunden ähnlich wie mit Schulnoten bewerten lassen und dabei überwiegend hervorragende Kritiken bekommen. Viele Kunden vergaben eine Eins oder eine Zwei.“ Für die Messung der Daten kooperierte die S Direkt mit den Mobilfunkanbietern Telefonica und O2.
Tatsächlich hatte die Sparkassen DirektVersicherung zunächst ihr Angebot auf 1.000 Autofahrer begrenzt, um Kosten und Zufriedenheit ins Verhältnis setzen zu können. Ergebnis: Zufriedenheit positiv – Kostenseite negativ.
Aber, so betont der Chef der Sparkassen DirektVersicherung Cramer, man arbeite bereits an einem Nachfolgeprodukt. Derzeit werden demnach Sondierungsgespräche mit mehreren Mobilfunk-Anbietern geführt, denn man müsse die Kosten für die technische Ausstattung und Datenauswertung drücken. Damit nicht alle Interessenten in Sachen Telematik bei der SparkassenDirekt vergrault werden, hat der Versicherer auf seiner Website eine Warteliste installiert, auf der man sich für den neuen Tarif vormerken lassen können, über dem die Produktentwickler jetzt brüten.
Von einem Stau über der Telematik-Autobahn kann keine Rede sein. Momentan bieten vier Versicherer hierzulande einen Telematik-Tarif an:
- Signal Iduna (Junge Leute fahren mit „sijox“ der Anderen davon),
- VHV (Neue Telematik-Generation in "einzigartigem" Kfz-Tarif),
- Axa (Beitragsnachlass für junge Fahrer mit der Axa-App) und seit neuestem auch die
- Admiral Direkt (20 Prozent der Prämie mit guter Fahrweise sparen).
Im Laufe des Jahres 2016 wollen weitere Kfz-Versicherungsanbieter mit vergleichbaren Telematik-Angeboten folgen. (-el / www.bocquel-news.de)
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