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Autoschutzbriefe - nicht notwendig, aber bequem

23. März 2015 - Rund 40 Millionen Autobesitzer in Deutschland besitzen einen Autoschutzbrief, allein 12,7 Millionen beim ADAC. Die Stiftung Warentest hat den Markt untersucht und festgestellt, dass die Angebote der Versicherer günstiger als die „gelben Engel“ sind.

Die „Gelben Engel“, also die Pannenhelfer des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (www.adac.de), sind so etwas wie die letzte Vertrauensbastion des wegen Betrugsskandalen in Verruf gekommenen Clubs. Viele Autofahrer schwören auf die Pannenhilfe in Not, selbst dann, wenn sie sie noch nie gebraucht haben. Aber das sichere Gefühl, dass sie zur Stelle sein könnten, wenn man sie brauchte, scheint schon das Geld wert zu sein. Viel Geld, denn die 12,7 Millionen Plus-Mitglieder der insgesamt knapp 19 Millionen ADAC-Fans lassen sich den Schutzbrief pro Jahr 84 Euro als Einzel- oder 134 Euro als Familienvertrag kosten, inklusive obligatorischer Mitgliedschaft.

Versicherungen deutlich billiger
Das geht bei Versicherern deutlich billiger, stellt die Stiftung Warentest (www.test.de) in ihrer in Finanztest, Heft 4/2015, veröffentlichten Untersuchung fest. Wer bei seinem Kfz-Versicherer zusätzlich einen Schutzbrief bucht, bekommt ihn schon ab 5 Euro, beispielsweise bei der Allianz (www.allianz.de) oder bei der Ergo (www.ergo.de), so die Warentester. Bei einigen Versicherern sei der Schutzbrief sogar ohne Aufpreis fester Bestandteil der Kfz-Police. Das ist beispielweise bei den „mobil kompakt“ und „mobil komfort“-Tarifen der Axa (www.axa.de) der Fall, ebenso bei Kfz-Versicherungen der Barmenia (www.barmenia.de) und der Basler (www.basler.de) sowie bei der Rheinland-Versicherung (www.rheinland-versicherungen.de) und der Sparkassen-Versicherung Sachsen (www.sv-sachsen.de). Dass die Versicherten diese vermeintlich kostenlosen Assistance-Leistungen allerdings mit der Kfz-Prämie mitbezahlen, dürfte wahrscheinlich sein.

Auch wenn der Ruf der „Gelben Engel“ mit ihren 5.000 Service-Wagen unzerstörbar zu sein scheint, haben die Versicherer in den letzten Jahren deutlich aufgeholt und können mit 1.900 silbern lackierten Fahrzeugen der „Assistance-Partner“ ebenfalls eine Flotte ins Rennen um die Havaristen schicken. Angeblich brauchen sie auch nicht länger bis zum Ort des Malheurs als die ADAC-Helfer, im Schnitt 45 Minuten.

Lohnend vor allem im Ausland
Trotzdem der Kfz-Schutzbrief in Deutschland eine Massenbewegung zu sein scheint, stellt sich doch die Frage, ob man ihn tatsächlich braucht. Für 134 Euro wie beim Familientarif des ADAC mit Sicherheit nicht. Auch bei preiswerten Versicherern stellt sich diese Frage, denn eine Panne auf freier Strecke ist in der Regel kein existenzbedrohendes Risiko, weder körperlich noch finanziell. Pannenhilfesätze von 120 Euro oder Abschleppstunden von 180 Euro sind bezahlbar, noch dazu, wenn man bedenkt, dass sie alle Jubeljahre mal in Anspruch genommen werden. Im Zeitalter des Smartphones dürfte der nächste Pannenhelfer ebenso schnell erreichbar sein wie der Schutzbrief-Assisteur. Allenfalls im Ausland, vor allem dort, wo man die Sprache nicht beherrscht, entfaltet der Schutzbrief einen Nutzen.

Schutzbrief vom Hersteller
Wer ein neues Fahrzeug besitzt und dieses in der Folge regelmäßig in einer Vertragswerkstatt warten lässt, verfügt bei den meisten Herstellern über einen Mobilitätsgarantie. Wenn man im Pannenfall bei der Notrufnummer des Herstellers anruft, kommt ohnehin meistens ein „Gelber Engel“ vom ADAC, der – wie man aus jüngsten Enthüllungen weiß – dafür andere Schutzbriefkunden ohne Mobilitätsgarantie vom Hersteller warten lässt. In seltener Zurückhaltung urteilen die Warentester insgesamt zutreffend über Kfz-Schutzbriefe: „Die finanziellen Vorteile sind überschaubar“. (hp / www.bocquel-news.de)

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