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Auto-Enrollment bewahrt Frauen vor Altersarmut

23. März 2015 - Würden Arbeitnehmerinnen automatisch in die betrieblichen Altersversorgungs-Systeme (bAV) einbezogen, könnte dies das Altersarmutsrisiko von Frauen deutlich dämpfen. Zu dieser Einschätzung kommt die Zurich in ihren Überlegungen zur Zukunft der bAV.

Zur besseren Durchdringung der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) im Markt, fordert die Zurich Versicherung (www.zurich.de) die politischen Entscheidungsträger auf, das Recht des Arbeitgebers auf die freiwillige Einbeziehung der Arbeitnehmer in Pensionspläne, genannt Auto-Enrollment, für neue und bestehende Arbeitsverhältnisse zu verankern. „Die automatische Einbeziehung von Arbeitnehmern mit Abwahlmöglichkeit in bestehende betriebliche Altersvorsorgesysteme wird die Zahl der von Altersarmut betroffenen Personen - insbesondere von Frauen – verringern“, ist Björn Bohnhoff (Foto: obs/Zurich Gruppe Deutschland/Freelance Pool,  Malzkorn/Zurich), Leiter betriebliche Altersversorgung bei der Zurich Versicherung, überzeugt. Das kürzlich von Zurich veröffentlichte bAV-Positionspapier „Die Zukunft der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland“ zeige, dass die automatische Einbeziehung von Arbeitnehmern die Verbreitung der betrieblichen Altersvorsorge fördert und damit die Zahl der Personen, die von Altersarmut betroffen sind, reduziert (siehe „Steuerersparnis in der bAV lässt Geringverdiener kalt“).

Die Erwerbsquote von Frauen ist zwar seit 2002 kontinuierlich gewachsen, trotzdem ist ihre Erwerbstätigkeit immer noch geprägt von geschlechtsspezifischer Berufswahl, niedrigeren Einkommen, Teilzeitbeschäftigung und Unterbrechungen der Erwerbsbiografien. All dies führe unweigerlich zu niedrigen Renten. Im Jahr 2013 galten in Deutschland 17 Prozent der Frauen ab 65 Jahren als armutsgefährdet, Tendenz steigend, so die Zurich. Der jüngste Rentenbericht der Bundesregierung zeigt, dass die durchschnittlichen Renten der Frauen in der gesetzlichen Rentenversicherung in Westdeutschland gerade mal gut die Hälfte der Renten für Männer ausmacht.

Rentenunterschiede zwischen Frauen und Männern
Durchschnittlicher Altersrenten-Zahlbetrag pro Monat in der gesetzlichen Rentenversicherung 2013

  Männer Frauen

West-Deutschland

1.006,11 Euro

509,36 Euro

Ost-Deutschland

1.100,59 Euro

753,00 Euro

Quelle: Rentenbericht der Bundesregierung 2014

Versorgungsehe als Auslaufmodell
In den geringen Frauenrenten in Westdeutschland wirkt nicht nur die geringere Bezahlung, sondern auch das überkommene Rollenmodell nach. Die Zeiten, in denen der Mann als Hauptverdiener lebenslang für die Ehefrau sorgte, sind passé, so die Zurich.  Folglich treffe Altersarmut Frauen häufiger als Männer, wenn der Hauptverdiener wegfällt und nur geringe eigene Rentenanwartschaften erreicht werden. Mit der gesetzlichen Verankerung des Auto-Enrollments müssten insbesondere Frauen, die oft zu Gunsten ihrer Familie ihre eigenen finanziellen Angelegenheiten zurückstellen, nicht selbst aktiv werden. Der professionelle Arbeitgeber würde die für seine Arbeitnehmer optimale Versorgung nach Kosten-Nutzen-Kriterien auswählen. Die Arbeitnehmer sparten unter staatlicher Förderung und mit Gruppeneffekten für ihr Alter. „Der Doppelbelastung durch Familie und Beruf muss die eigene finanzielle Absicherung dann nicht zum Opfer fallen“, sagt Bohnhoff. Der erforderliche Aufwand werde durch die automatische Einbeziehung reduziert und erhöhe die Unabhängigkeit der Frauen im Alter. (hp / www.bocquel-news.de)

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