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Auf Distanz zu Fintechs - Bafin baut Fintech-Einheit

28. Januar 2016 - Die Charta Börse für Versicherungen AG distanziert sich von Policeneinsammlern. Der Maklerverbund spricht hier die Fintechs an, die seit einiger Zeit – meist als Start-ups – wie Pilze aus dem Boden schießen. Unterdessen plant die BaFin eine eigene Fintech-Einheit aufzubauen.

Der Maklerverbund Charta Börse für Versicherungen AG (www.charta.de) will nichts mit den Policeneinsammlern zu tun haben, die seit rund drei Jahren meist als sogenannte Fintechs auf den Markt drängen. „Die Policeneinsammler unter den Fintechs reduzieren den Wettbewerb in der Versicherungsbranche auf einen bloßen Preisvergleich – die notwendige Qualitätsbetrachtung kommt dabei unter die Räder, und mit ihr gleichzeitig der Verbraucher, dessen tatsächlicher Bedarf überhaupt nicht hinterfragt wird“, so Lars Widany, Vorstandsvorsitzender des Maklerverbundes Charta Börse für Versicherungen AG in Düsseldorf.

„Die Bemühungen der gesamten Branche, Leistungen, Transparenz und Service für die Verbraucher zu verbessern, werden durch die schlichte Preisorientierung der Policeneinsammler ad absurdum geführt – vom Fehlen der vorgeschriebenen Protokolle für Bedarfsermittlung und Beratung mal ganz abgesehen“.

Lars Widany (Foto) betont, dass der Maklerverbund Charta für hohe Beratungs- und Servicequalität steht. „Ein Anspruch, den unsere Partner täglich erfüllen. Und Qualität ist es, die wir mit unseren eigenen erstklassigen Policenmodellen bieten“, so Widany.

„Eine Zusammenarbeit mit diesen speziellen Fintechs unter der Zielsetzung, ihnen die Charta-Spezialpolicen zugänglich zu machen, wäre ein fataler Rückschritt – und es wird sie deshalb nicht geben."

Laut Charta-Meinung locken Fintechs mit ansprechender Optik und einfacher Handhabung ihrer Websites und Apps Verbraucher auf falsche Fährten. Deren Erwartungshaltung sei fraglos, mit wenigen Klicks zu gleich guten, aber deutlich günstigeren Versicherungen zu kommen. „Enttäuschungen sind vorprogrammiert – spätestens im Schadensfall, wenn Versicherungslücken und fehlende Unterstützung bei der Regulierung erkennbar werden“, befürchtet Widany.

Bafin will eigene Fintech-Einheit aufbauen
Unterdessen hat die Aufsichtsbehörde BaFin (www.bafin.de) vor, eine eigene Fintech-Einheit in ihren Bereichen aufzubauen. Zuvor war bereits öffentlich die Rede davon, dass die Finanzaufsicht Bafin Fintechs nur mit Samthandschuhen anfasse. Diesen Vorwurf will Jens Spahn, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und "Fintech-Beauftragter" der Bundesregierung nicht gelten lassen.

Es gibt inzwischen etliche Fintechs (nebenstehene Grafik), die in den letzten drei bis vier Jahren hierzulande in den Markt gingen. Unsere Abbildung zeigt lediglich eine Momentaufnahme aus dem Jahr 2014, als die start-ups nicht nur in den Versicherungsbranche drängten.

Deshalb zitiert Jens Spahn aus der Neujahrsrede des Bafin-Präsidenten, der Medienberichten zufolge klargestellt haben soll, dass es nicht "Zweck von Regulierung und Aufsicht ist, bestehende Arten unter Naturschutz zu stellen". Vielmehr solle die Kooperation mit den Start-ups/Fintechs durch die neue Fintech-Einheit verbessert werden. Der Aufbau einer Fintech-Einheit müsse nicht riesig sein. Laut Jens Spahn sollte „eine Truppe mit zehn bis 20 Mitarbeitern reichen".

Losgetreten worden sei die Diskussion, weil sich die Start-ups über langwierige Genehmigungsprozesse bei der Bafin und fehlende Ansprechpartner beklagt hätten. Laut Medienberichten schlug Spahn auch vor, dass die Fintech-Branche eine eigene Beratungsgesellschaft gründen solle, die dann in enger Absprache mit der BaFin arbeiten könnte. (-el / www.bocquel-news.de)

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