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Konzepte und Kriterien

Andere Länder - andere Risiken - anderer Druck

29. September 2016 - Kleine und mittlere Unternehmen sind zwar optimistisch, fühlen sich aber nach wie vor vom Konkurrenzkampf unter Druck gesetzt sowie durch Cyberrisiken und Reputationsschäden bedroht. Große Unterschiede im Grad ihrer Besorgnis zeigen sich allerdings weltweit in den einzelnen Handelsräumen.

Die durch Cyberangriffe und Rufschädigung verursachten Gefahren beunruhigen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) immer stärker, wie aus der dritten globalen KMU-Jahresumfrage der Zurich Insurance Group (www.zurich.de) hervorgeht. Die Auswirkungen des Wettbewerbs auf die Margen sowie die geringe Nachfrage bei den Verbrauchern sind nach wie vor die größten Sorgen beim Geschäftswachstum.

  • Konkurrenzkampf bei den Margen und geringe Nachfrage unter den Verbrauchern sind nach wie vor Schlüsselprobleme für fast ein Drittel der KMU.
  • Das Risikobewusstsein hat sich verbessert; über 90 Prozent der befragten KMU kennen die Gefahren, denen ihr Business ausgesetzt ist.
  • Die Sorge um die mit Cyberkriminalität verbundenen Gefahren hat sich zwischen 2013 und 2016 fast verdreifacht, während sich die Furcht vor Reputationsschädigung mehr als verdoppelt hat.

Befragt wurden 2.600 Mitglieder der Geschäftsleitung und Manager von KMU in 13 Ländern in Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in der Region Asien-Pazifik. Die Besorgnis wegen der Cyberkriminalität (Zurich-Grafik - zum Vergrößern bitte anklicken) hat sich bei den Teilnehmern seit 2013 fast verdreifacht (11 Prozent vormals 4 Prozent) und auch die Sorgen in Hinsicht auf Reputations-schädigung sind gestiegen (14 Prozent gegenüber 8 Prozent vor drei Jahren). Dies sind die am stärksten gewachsenen Risikowahrnehmungen seit Beginn der Umfrage im Jahr 2013.

Ein knappes Drittel der Befragten (31 Prozent) nannte die Auswirkungen des Wettbewerbs auf die Margen als größtes Risiko für ihr Geschäft; dies ist ein leichter Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren. Die fehlende Nachfrage bei den Konsumenten ist weiterhin das zweitgrößte Risiko und hat seit 2013 an Bedeutung gewonnen (30 Prozent vormals 24 Prozent). Global gesehen hat das Risikobewusstsein bei den KMU in den letzten Jahren zugenommen; und nur 7 Prozent sehen kein Risiko für ihr Business im Jahr 2016.

Mehr Optimismus für eigenes Wachstum
Die Erholung und das Wachstum der globalen Wirtschaft haben den KMU mehr Optimismus für ihr eigenes Wachstum gegeben. 2016 haben nur 8 Prozent keine Wachstumsmöglichkeiten gesehen, im Jahr 2013 waren es noch 16 Prozent. Trotzdem sind die KMU stärker auf ihren Inlandsmarkt fokussiert und schränken ihre internationalen Expansionsabsichten ein (10 Prozent gegenüber 14 Prozent im Jahr 2013). Wie schon in früheren Jahren haben die KMU ihre Kosten und Aufwendungen weiter eingeschränkt, um ihr Wachstum zu finanzieren (33 Prozent vormals 26 Prozent).

Europäische KMU durch niedrige Zinssätze gestützt
Das Bewusstsein und die Wahrnehmung der unterschiedlichen Risiken haben in den europäischen KMU seit Beginn der Umfrage im Jahr 2013 zugenommen. Die Sorgen um Cyberkriminalität haben sich in den europäischen KMU verdreifacht (12 Prozent vormals 4 Prozent), während sich die wahrgenommene Gefahr der Reputationsschädigung verdoppelt hat (14 Prozent vormals 7 Prozent), ebenso wie Befürchtungen wegen Brandgefahr (10 Prozent vormals 5 Prozent).

Positiv ist, dass die europäischen KMU weiterhin von den niedrigen Zinssätzen profitieren. Sie stufen attraktive Kreditbedingungen unter den fünf größten Chancen ein, viel höher als vergleichbare Unternehmen in der restlichen Welt. Ein wachsender Anteil erwartet eine Senkung von Kosten und Aufwendungen (33 Prozent vormals 24 Prozent) und erforscht neue Kundensegmente (32 Prozent  vormals 27 Prozent).

Lateinamerika: mehr Besorgnis wegen Katastrophen
Wachstumsprioritäten und Risikowahrnehmung in Lateinamerika weichen stark von denen in anderen Regionen ab. Die Sorgen wegen Naturkatastrophen haben sich seit 2013 fast verdreifacht (14 Prozent  vormals 5 Prozent). Die Besorgnis wegen des Schadensrisikos beim Unternehmenstransport – einschließlich Firmenflotten und Fahrzeugen – haben sich mehr als verdoppelt (13 Prozent vormals 5 Prozent). Als positiv anzusehen ist die Tatsache, dass das Vertrauen in Partner und Lieferanten gestiegen ist (12 Prozent sehen hier Risiken, im Vergleich zu 23 Prozent im Jahr 2013).

Obwohl KMU in Lateinamerika geringere Möglichkeiten für eine Diversifizierung ihrer Kundenangebote sehen, sind sie in ihren Fusions- und Akquisitionsplänen ambitionierter als Gesellschaften in anderen Regionen. Sie erachten Übernahmen als zukunftsfähigen Weg zum Wachstum (11 Prozent vormals 6 Prozent im Jahr 2013).

Region Asien-Pazifik: optimistischer in Bezug auf das Wachstum
Die KMU im Asien-Pazifik-Raum sorgen sich wegen Bränden, Cyberkriminalität, technologischen Anfälligkeiten, Gesundheit und Sicherheit der Kunden oder Angestellten sowie um die Korruption; diese Befürchtungen haben sich fast verdoppelt. Die am stärksten gewachsene Sorge ist jedoch die Bedrohung durch Reputationsschädigung, die von 2 Prozent auf 12 Prozent angestiegen ist.

Die Wachstumserwartungen der KMU sind ermutigend; die KMU in dieser Region sind weitaus optimistischer hinsichtlich des Wachstums als in der Vergangenheit - 2016 sehen nur 13 Prozent keine Wachstumsmöglichkeiten, gegenüber 29 Prozent im Jahr 2013. Die Zuversicht ist gewachsen: Viele KMU diversifizieren ihr Angebot (29 Prozent), neue Business-Technologien (16 Prozent) und die Akquisition von Wettbewerbern (14 Prozent) werden als immer tragfähigere Wachstumsmöglichkeiten wahrgenommen.

USA besorgt um technologische Ausfälle
In den USA hat sich das Risikobewusstsein in jeder Hinsicht erhöht. Interessanterweise werden technologische Störungen und Anfälligkeiten in den USA unter den drei größten Risiken eingestuft - das ist erheblich höher als in den anderen untersuchten Regionen. Auch die Sorgen der KMU über das Diebstahlrisiko (18 Prozent vormals 9 Prozent) und Schäden in Verbindung mit dem Unternehmenstransport (14 Prozent vormals 6 Prozent) haben sich in etwa verdoppelt.

Ein Drittel der befragten KMU in den USA sehen ein potenzielles Wachstum durch die Erforschung neuer Verkaufskanäle, das sind fast doppelt so viele wie in anderen Regionen. Doch nur 6 Prozent glauben, dass Investitionen in das Personal ihr Wachstum begünstigten würden – ein viel niedriger Anteil als in anderen Teilen der Welt.

Zurichs vierte jährliche KMU-Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut GfK (www.gfk.com) weltweit durchgeführt. Führungskräfte von 2.600 mittleren Unternehmen (bis zu 250 Vollzeitbeschäftigte) nannten bis zu drei Risiken und Chancen, die sie für ihr Geschäft im Jahr 2016 sehen. Die Umfrage umfasste eine reprä-sentative Stichprobe von je 200 CEO, Eigentümer, Geschäftsführer, Finanz-Chefs und COO aus den 13 Ländern Australien, Brasilien, Deutschland,
Hongkong, Irland, Italien, Mexiko, Österreich, Portugal, Spanien, Schweiz, Türkei und USA. (-el / www.bocquel-news.de)

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