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Alterungsrückstellungen erreichen neuen Rekord

23. November 2015 - Die Alterungsrückstellungen der privaten Krankenversicherer erreichte mit 206,2 Milliarden Euro Ende 2014 eine neue Rekordmarke. Zuwächse auf der ganzen Linie – mit Ausnahme der Anzahl der Vollversicherten, die um 55.700 auf 8,83 Millionen Personen zurückgegangene ist.

Die Alterungsrückstellungen der privaten Krankenversicherungen haben erstmals die Rekordmarke von 200 Milliarden Euro überschritten. Der PKV-Verband meldet, dass Demografie-Vorsorge - sprich die Alterungsrückstellungen - der Branche 2014 um 6,3 Prozent auf 206,2 Milliarden Euro gestiegen ist. „In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Alterungsrückstellungen der Versicherten mehr als verdoppelt“, sagte der Vorsitzende des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (www.pkv.de), Uwe Laue (Foto: PKV), bei der Vorstellung der endgültigen Branchenzahlen für 2014 in Berlin. „Damit trifft die PKV stabil und verlässlich Vorsorge dafür, dass die Versicherten älter werden und im Alter der Bedarf an Gesundheitsleistungen steigt.“

Konkret –so berichtete der PKV-Präsident - stiegen die Alterungsrückstellungen 2014 um 12,2 Milliarden Euro. Sie betragen demnach nun 177,7 Milliarden Euro in der Krankenversicherung sowie 28,5 Milliarden Euro in der Pflegeversicherung. Dabei habe die Branche eine Nettoverzinsung von insgesamt 3,91 Prozent realisiert, sagte Laue, auch wenn die europäische Niedrigzinspolitik es den Unternehmen zunehmend erschwere, solche Ergebnisse zu erzielen.

Zahl der Versicherungen steigt auf 33,18 Millionen
Die Gesamtzahl an Versicherungen in der Privaten Krankenversicherung entwickelte sich den Angaben zufolge im Jahr 2014 ebenfalls positiv: Sie stieg auf insgesamt 33,18 Millionen Voll- und Zusatzversicherungen. Die Zusatzversicherungen verzeichneten dabei einen Zuwachs um 1,9 Prozent auf 24,34 Millionen. Der Trend zu privater Vorsorge, um den Leistungsumfang der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufzustocken, setze sich also fort, heißt es.

Mit der Vorlage des Zahlenberichts der Privaten Krankenversicherung 2014 wurde auch deutlich, dass der Zuwachs in der Pflegezusatzversicherung erneut besonders stark ist: Die Zahl der staatlich geförderten Pflege-Zusatzversicherungen stieg 2014 um 55,3 Prozent auf 558.600 Verträge. Die Zahl der ungeförderten Pflege-Zusatzpolicen nahm um 4,6 Prozent auf 2,48 Millionen zu, sodass in diesem Bereich nun insgesamt über drei Millionen Versicherungen bestehen. „Den Menschen wird zunehmend bewusst, dass die gesetzliche Pflegeversicherung im Pflegefall stets nur einen Teil der Kosten übernimmt und damit für die Betroffenen oder ihre Angehörigen eine Finanzierungslücke von oft mehr als 1.000 Euro im Monat bleibt“, so Laue.

Uwe Laue berichtete außerdem von einem anhaltenden Sondereffekt in der Krankheits-Vollversicherung, der „Schuld“ am leicht rückläufigen Neugeschäft sei. Den Sondereffekt erklärte Laue so: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erreichte aufgrund der guten Lage am Arbeitsmarkt 2014 einen neuen Rekordstand. Dadurch stieg zwangsläufig auch die Zahl der Wechsel von Versicherten in die Gesetzliche Krankenversicherung. So mussten zigtausende vorher privatversicherte Selbstständige beim Wechsel in sozialversicherungspflichtige Anstellungen mit Einkommen unter der Versicherungspflichtgrenze in die GKV wechseln, ob sie das nun wollten oder nicht.

Auch im Ergebnis ist der Bestand in der Krankheits-Vollversicherung 2014 leicht auf 8,83 Millionen Personen gesunken. Das sind 0,6 Prozent oder 55.700 weniger Vollversicherte als Ende 2013, womit sich der Rückgang allerdings gegenüber dem Vorjahr abschwächte (2013: minus 0,7 Prozent).

Moderates Wachstum bei den Beitragseinnahmen
Ein Plus gab es 2014 bei den Beitragseinnahmen in der Privaten Kranken- und Pflegeversicherung: Sie nahmen vergangenes Jahr um 0,8 Prozent auf insgesamt 36,3 Milliarden Euro zu. Als Ursache für dieses vergleichsweise geringe Wachstum nannte Uwe Laue auch die moderate Beitragsentwicklung bei vielen PKV-Unternehmen. Schließlich waren die Versicherungsleistungen in der Privaten Kranken- und Pflegeversicherung weniger stark als im Vorjahr um 1,8 Prozent auf insgesamt 24,8 Milliarden Euro gestiegen. (-el / www.bocquel-news.de)

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