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Konzepte und Kriterien

Aktie oder doch Riester - für die eigene Rentenlücke?

18. Oktober 2021 - Eine große Mehrheit der Bundesbürger*innen wünscht sich mehr staatliche Förderung für ihre eigene private Altersvorsorge. Auffällig ist, dass 57,3 Prozent der Frauen hierzulande vor allem auf sichere Anlagen wie die Riester Rente setzen; während 56,1 Prozent der Männer das staatlich geförderte Aktiensparen bevorzugen.

Die private Altersvorsorge sehen Viele als einen sicheren Zusatz fürs Rentenalter. Das geht aus einer Zusatzbefragung hervor, die im Rahmen des aktuellen „Altersvorsorge Index des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung“ (www.diva.de) erhoben wurde.

„Die Deutschen wissen, dass die Aussichten auf eine ausreichende gesetzliche Rente schlechter werden und wollen deshalb eigenverantwortlich vorsorgen kommentiert Michael Heuser, Professor an der Fachhochschule der Wirtschaft und Wissenschaftlicher Direktor des DIVA (www.diva.de), die Ergebnisse. „Sie erwarten im Gegenzug dass der Staat Anreize setzt und sich mit Fördermitteln beteiligt. Immerhin hinterlassen Strafzinsen auf Bankguthaben, Bundesanleihen mit Negativzins und die anziehende Inflation deutliche Spuren und erschweren die Vorsorge für die nach wie vor sicherheitsorientierten Bürger. Staatliche Förderung könnte als Renditehebel für Garantieprodukte wirken oder einen Puffer für mit Aktien verbundene Risiken schaffen.

Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen diese Einschätzung. Wenn es um den Neuabschluss eines privaten Altersvorsorgevertrages geht, steht Sicherheit an erster Stelle: Für fast alle Befragten ist eine Leistungsgarantie wichtig oder sehr wichtig. Hohe Zustimmungswerte erhalten aber auch die Merkmale „hohe Renditen“ und „staatliche Förderung“.

Die Vereinbarkeit der Leistungsmerkmale sieht Prof. Heuser problematisch: Maximale Sicherheit bei zugleich hoher Rendite geht nicht. Den Bürgern ist das klar, deshalb wird der Wunsch nach staatlicher Förderung lauter.

Das Sicherheitsbedürfnis zeigt sich einmal mehr wenn es um konkrete Formen der Altersvorsorge geht. Private Rentenversicherungen mit Garantie und die eigene Immobilie führen mit jeweils 67,8 Prozent die Rangliste an.

Dr. Helge Lach, Vorstand des Bundesverbands Deutscher Vermögensberater (https://bdv.de/), sieht die neue Regierung mit Blick auf dieses Stimmungsbild in der Bevölkerung in der Pflicht „Das Riester Sparen deckt die Präferenzen der Bürger sehr gut ab Die Rente ist garantiert und die kapitalmarktbedingt niedrigen Renditen werden durch die hohen Zulagen deutlich verbessert. Anstatt Riester weiter kaputtzureden, wäre eine Reform wünschenswert.“

Für Dr. Lach kommt zum Beispiel eine Absenkung der Beitragsgarantie auf 80 Prozent in Verbindung mit einer Anhebung der Zulagen in Frage. Auch die Verbreitung der aktienbasierten Altersvorsorge könnte die Politik deutlich beschleunigen. Anstatt das Tempo durch eine Diskussion über eine Finanztransaktions-Steuer oder über eine Abschaffung der Abgeltungs-Steuer zu drosseln, sollte endlich auch das langfristige Aktiensparen gefördert werden.

Warum nicht ein Steuerfreibetrag auf Kursgewinne und einbehaltene Dividenden, der beispielsweise ab dem 60. Lebensjahr einmalig geltend gemacht werden kann? Das würde einen immensen Schub geben und verhindern, dass das Geld der Bürger auf Bankkonten durch Strafzinsen und Inflation jedes Jahr rund 4 Prozent an Wert verliert“, so Lach.

Die Umfrage zum Deutschen Altersvorsorge-Index sowie die Zusatzbefragung wurden vom DIVA in Auftrag gegeben und von INSA-CONSULIERE durchgeführt. Befragt wurden circa 2.000 Personen in Deutschland. (-el / www.bocquel-news.de)

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