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Konzepte und Kriterien

Agile Methoden fördern digitale Transformation

8. Februar 2016 - Um mit der Digitalisierung Schritt zu halten, setzen immer mehr Unternehmen auf flexible und optimierte Datenverarbeitungsprozesse. Rund die Hälfte der Versicherungsdienstleister nutzt dabei agile Methoden. Doch bei den meisten Versicherern bremsen träge Entscheidungsprozesse.

Zu diesem Fazit kommt die Studie „Digitale Exzellenz“, die das Beratungsunternehmen Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de) gemeinsam mit der Universität Hamburg (www.uni-hamburg.de) aufgesetzt hat. Unter „agilen Methoden“ verstehen die Studienautoren die kontinuierliche Auswertung und Nutzung von Daten sowie die Rückführung der gewonnenen Erkenntnisse in die steuernden Prozesse. Dabei sei entscheidend, dass diese Erkenntnisse  unmittelbar für die Weiterentwicklung und Gestaltung neuer Angebote zur Verfügung stehen. Die sogenannte datengetriebene Agilität wird als zentraler Motor für digitale Exzellenz angesehen und bedeute für Versicherer, schnell und systematisch aus Daten zu lernen. Vorbild für diese Disziplin der digitalen Exzellenz seien insbesondere E-Business-Unternehmen, die kontinuierlich ihr digitales Angebot umbauen, den Erfolg der Änderungen messen und aus diesen Ergebnissen lernen. Schnell auf neue Gegebenheiten einzugehen und auf veränderte Kundenbedürfnisse mit passenden Tarifmodellen zu reagieren, ist eine wesentliche Herausforderung, der sich die Assekuranz im neuen Zeitalter stellen muss, so Sopra Steria Consulting.

Versicherer sind zu träge
Knapp 90 Prozent der befragten Entscheider von Versicherern halten die Agilität des eigenen Unternehmens für relevant bis sehr relevant, um die digitale Exzellenz zu erreichen, so die Erkenntnisse der Studienautoren. Dennoch zeige sich, dass bei einem Drittel der befragten Entscheider agile Methoden noch nicht verstärkt genutzt werden. Rund 60 Prozent geben sogar an, dass die aktuellen Kriterien für Investitionsentscheidungen der digitalen Transformation nicht angemessen sind. Die Umstellung auf agile Vorgehens- und Entscheidungswege über alle Bereiche hinweg müsse das Ziel sein. Die datengetriebene Agilität dürfe nicht als eine exklusive Aufgabe der IT-Abteilungen angesehen werden. Vielmehr müsse diese Agilität auch außerhalb der IT in allen Geschäftsbereichen geschätzt und gelebt werden.

Frontend muss Backend antreiben
Eine wesentliche Herausforderung für Versicherungen wird darin bestehen, die schnellen und agilen Arbeitsweisen, die am digitalen Frontend erforderlich sind, auf die häufig längeren Entwicklungs- und Änderungszeiten für Backend-Systeme abzustimmen, urteilen die Studienautoren. Die oftmals in die Jahre gekommenen Systemlandschaften würden den Versicherungen das sogenannte Two-Speed Alignment erschweren. Dabei bestehe die Gefahr, dass eine unpassende IT-Infrastruktur trotz aller Agilität in den Methoden zum Bremsklotz der Digitalisierung wird. „Versicherungsunternehmen müssen sich im Zuge der Digitalisierung schnell auf sich stetig wandelnde Anforderungen von Kunden und Partnern einstellen. Daher ist die datengetriebene Agilität eine der wichtigsten Disziplinen, um digitale Exzellenz zu erreichen“, weiß Janina Röttger, Versicherungsexpertin bei Sopra Steria Consulting. „Die Adjustierung der flexiblen Frontend-Lösungen auf die behäbigen Backend-Systeme erfordert ein besonderes Augenmerk um einer durchgängigen Agilität gerecht zu werden“, so Röttger weiter. (hp / www.bocquel-news.de)

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